Nach den Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung droht Lionel Messi ein neuer Finanzskandal: Einem Bericht des "Spiegel" (Printausgabe) zufolge könnten Millionen Dollar aus Benefizspielen statt an wohltätige Organisationen in die Taschen der Spieler geflossen sein. Es gebe Zeugenaussagen und Unterlagen, die den Verdacht erhärten.
Eine auf Geldwäsche und organisierte Kriminalität spezialisierte Sondereinheit der spanischen Guardia Civil in Madrid ermittelt demnach seit 2013 gegen
1,3 Millionen Dollar für "Messis Freunde"
Es gebe Zeugen dafür, dass 1,3 Millionen Dollar für "Freunde Messis" auf einem Bankkonto in der Karibik gelandet sind. Sportveranstalter Marín soll die Überweisung bestätigt haben. An Messi persönlich sei aber kein Geld geflossen, nur an dessen Stiftung. Die Rede ist von 50.000 Dollar pro Spiel, also insgesamt 300.000 Dollar. Umgesetzt worden seien aber knapp 7,9 Millionen Dollar.
Die Dokumente legten zudem nahe, dass nicht alle Zeugen den Ermittlern die Wahrheit gesagt haben. Das gelte auch für Messi. Seiner Aussage nach sei der Erlös aus den sechs Spielen ausschließlich seiner Stiftung und anderen wohltätigen Zwecken zugute gekommen. Die Leo-Messi-Stiftung unterstützt unter anderem Flüchtlingskinder aus Syrien und Kinder in Messis Heimat Argentinien, die an unheilbaren Krankheiten leiden.
Robert Lewandowski bekam ein Angebot
Messi selbst habe kein Geld kassiert, ebenso wenig wie seine Mannschaftskollegen José Manuel Pinto, Javier Mascherano und Dani Alves vom FC Barcelona. Die Unterlagen, die dem "Spiegel" vorliegen, sprechen offenbar eine andere Sprache. Eine Firma namens Imagen Deportiva aus Buenos Aires - Inhaber: Guillermo Marín - soll dem damals noch beim BVB unter Vertrag stehenden Stürmer
Lewandowskis Berater Maik Barthel bestätigte dem "Spiegel", dass er mehrere Anschreiben erhalten habe. Beschuldigte gibt es im Ermittlungsverfahren der spanischen Sondereinheit bisher nicht. Und Lionel Messi? Schweigt.
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