Ach, Thomas Müller, du Strichmännchen auf zwei Beinen! Du ungelenker Fußballgott. Wieder einmal hast du uns gerettet. Dieses Mal in der Qualifikation für die EM 2016 gegen das schier unüberwindliche Abwehrbollwerk der Schotten. Es ist endlich an der Zeit, dir eine Ode zu schreiben, die deiner gebührt. Leider kann ich das nicht, aber vielleicht nimmt ja ein wahrer Dichter meinen schnöden Versuch, Schillers "Ode an die Freude" auf Thomas Müller umzudichten, zum Anlass und schreibt ein wirklich schönes Gedicht. Verdient wäre es allemal.
Freude, Wahnsinn,
Held der Nationalmannschaft,
Wir, nur maue Lückenfüller,
ehren deine Fußballkraft.
Deine Beinchen stochern schöner
als die dickste Wade kann.
Ohne ein Gramm Fett am Körper
verzückst du wirklich jedermann.
Seid gewarnt, ihr Abwehrketten!
Diesen Müller stoppt man nicht!
Brüder, Schwestern, seht das Licht,
am Ende aller Ballstafetten.
Ist der große Wurf gelungen,
hat das Mikadobein geknipst,
Verzückung soll uns überkommen,
sind vor Freude ganz beschwipst.
Ja - wären doch nur alle Müller
mit schiefem Grinsen im Gesicht
die Welt wäre ein Stückchen schöner
vergessen wäre schnöde Pflicht.
Jeder Erdenrundbewohner
huldige dem Gaudimann!
Was sonst niemand niemals kann,
gelingt ihm ohne Schienbeinschoner.
Freude trinken alle Wesen,
wenn er wieder ungelenk,
ungerührt von allem Bösen
trifft, als wär' es ein Geschenk.
Mit dem Fuß, dem Kopf, der Brust,
kein Torgebälk ist vor ihm sicher,
- manchmal aus Zufall oder Lust -
niemand macht uns glücklicher.
Und deshalb hört den Philosophen
Wenn er bayerisch mit uns spricht:
"Des interessiert mi ois net, der Scheißdreck.
Weltmeister samma".
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