Der Restart nach dem Corona-Lockdown hat es für die deutsche Nationalmannschaft in sich. Einmal mehr verzichtet Joachim Löw gegen Spanien auf Thomas Müller. Weshalb der Bundestrainer den Bayern-Star lieber wieder berufen sollte.
Immer, wenn er den rechten Mundwinkel schelmisch nach oben zieht, wissen seine Gegner: Der Schleicher geht um, der Raumdeuter kommt, ihr Strafraum ist nicht sicher. Die Laufwege zuzustellen, ergibt jetzt keinen Sinn mehr - er versucht ohnehin, uns zu narren.
Die Rede ist von
Nations League: Joachim Löw verzichtet wieder auf Thomas Müller
Zwar bekräftigte der Freiburger, auf vier Bayern-Nationalspieler wegen der Champions-League-Anstrengungen (samt Triple) zu verzichten. Doch Müller war nicht mal ein Thema. Warum eigentlich nicht?
Thomas Müller hat Sieger-Gen und Stehauf-Qualitäten
Der Pähler hat das Sieger-Gen und ordentlich Stehauf-Qualitäten gepachtet. Beides bewies er in seiner Karriere hinlänglich. Bei der WM 2010 und der EM 2012 scheiterte er mit dem DFB-Team jeweils im Halbfinale, mit den Bayern verlor er im selben Jahr das "Finale dahoam" in München.
2013 war er dann maßgeblich für den Champions-League-Sieg des FC Bayern mitverantwortlich, ein Jahr später krönte er sich in Rio mit Deutschland zum Weltmeister.
"Ich bin froh, dass wir diese junge Mannschaft, die Zeit braucht, jetzt testen können", sagte Nationalmannschafts-Manager
Comeback im DFB-Team? Bayern-Star brennt
Eines ist sicher: Er brennt. Wie er in den vergangenen Monaten bei den Bayern voranging, war bemerkenswert. Körpersprache, Einsatz, Wille – alles stimmt. Eigenschaften, die potenzielle Außenangreifer wie BVB-Profi Julian Brandt (gegen Bayern und PSG) und Löw-Liebling Julian Draxler (bei PSG nur Reservist) zu oft vermissen lassen.
Keine Frage: Der deutsche Fußball lechzt nach Typen, nach Charakteren wie dem sorglosen Thomas Müller.
"Es wurden von allen Seiten relativ klare Aussagen getätigt", sagte der nach der WM 2018 aussortierte Fan-Liebling bei einem Werbe-Termin zu einem möglichen DFB-Comeback: "Deswegen gibt es da keinen neuen Stand und es ist für mich aktuell auch kein Thema."
Aktuell heißt, er selbst schließt eine Rückkehr offenbar nicht aus. Warum sollte er auch?
FC Bayern: Thomas Müller war zuletzt in überragender Form
Müller war zuletzt beim deutschen Rekordmeister in herausragender Verfassung. In der Sommer-Rangliste des Fachmagazins "Kicker" ist Müller in der Kategorie offensives Mittelfeld die Nummer eins.
Wettbewerbsübergreifend kam er in der Rückrunde in 25 Pflichtspielen zu zehn Toren und 13 Assists. 21 Tor-Vorlagen in der vergangenen Bundesliga-Saison sind ein absoluter Ausnahmewert. Da stellt sich schon die Frage, wie der Bundestrainer überhaupt auf die Idee kommt, auf Müller verzichten zu können. Verjüngungsprozess hin oder her.
Weltmeister sorgt für Identifikation
Wäre da noch die Sache mit der Identifikation. "Wir müssen uns bei den Länderspielen Gedanken machen, wie wir diese attraktiv gestalten", erklärte Bierhoff zum Sportschau-Bericht, wonach viele Fans mit dem immens vermarkteten DFB-Team fremdeln würden: "Es geht um ein emotionales, authentisches und ehrliches Auftreten der Mannschaft. Da müssen wir darauf achten, dass das vonseiten der Spieler gewährleistet werden kann."
Kleiner Tipp: In Otterfing südlich von München wohnt ein gewisser Thomas Müller, bekannt für launische Ansagen und viel ehrliche Arbeit auf dem Platz.
Verwendete Quellen:
- Sportschau.de: DFB-Team mit straffem Zeitplan
- Sport1.de: DFB-Comeback? Das sagt Müller
- Kicker.de: Thomas Müller: Aus "Not am Mann" wurde einsame Weltklasse
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