Die gelungene Generalprobe der DFB-Frauen wird von der schweren Verletzung von Lena Oberdorf überschattet. Das Olympia-Aus wiegt schwer. Der Bundestrainer und ihre Teamkolleginnen sind mitgenommen.
Horst Hrubeschs Gebete wurden nicht erhört: Für
"Diese Nachricht tut weh", sagte Bundestrainer
"Tut uns im Herzen weh, Obi! Wir sind bei dir!", schrieben die DFB-Frauen in den sozialen Netzwerken, die Bundesliga war sich derweil sicher: "Du wirst stärker zurückkommen." Sie sei "immer bei uns", schrieb Teamkollegin
Horst Hrubesch betet vergeblich
Bevor der DFB um 18 Uhr die bittere Diagnose bekannt gab, hatte Hrubesch gar angekündigt, zu "beten", dass der Antreiberin "nichts Gravierendes passiert ist und wir sie mit zu Olympia nehmen können". Doch die "schlimmsten Befürchtungen" traten ein, meinte Hrubesch. Die Schocknachricht überschattete die eigentlich so überzeugende Generalprobe beim 4:0 (2:0) in Hannover. Oberdorf veröffentlichte zu einem schwarz-weißen Foto ein Emoji eines gebrochenen Herzens.
Die beliebte Anführerin hatte sich während des letzten EM-Qualifikationsspiels mit starken Schmerzen im rechten Knie auswechseln lassen. Die 22-Jährige verließ die Nationalmannschaft noch am Dienstagabend mit einer Schiene am Bein. "Sie hat vor Schmerzen geschrien. Sie meinte, es hat knack gemacht, aber das heißt natürlich nicht immer was", sagte Teamkollegin Kathrin Hendrich.
Nachrückerin für Oberdorf noch unklar
Vizekapitänin Giulia Gwinn, die bereits zwei Kreuzbandrisse hinter sich hat und in der Folge die WM 2023 verpasst hatte, befürchtete dagegen bereits Schlimmes. "Gerade, wenn es am Knie ist, gibt es keine positiven Nachrichten" sagte sie mitleidig. Sie sollte Recht behalten.
Das deutsche Team wird am Sonntag ohne Oberdorf nach Marseille reisen, wo kommende Woche das Auftaktspiel gegen den WM-Vierten Australien steigt (25. Juli, 19 Uhr/ZDF). Wer für sie in das Team rückt, blieb zunächst offen. "Die Nachnominierung wird in den kommenden Tagen bekanntgegeben", teilte der DFB mit.
Am Dienstagabend verlieh Oberdorf dem DFB-Team bis zu ihrer Auswechslung die gewohnte Stabilität. Die Abräumerin warf sich nach überstandener Gelbsperre in jeden Zweikampf, eroberte zahlreiche Bälle und leitete die deutschen Angriffe mit ein. Auch im Duell mit Österreichs Barbara Dunst grätschte Oberdorf in der 69. Minute erfolgreich nach dem Ball - doch sie blieb mit starken Schmerzen liegen.
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Hrubesch versuchte, den Blick nach vorne zu richten - und versprühte etwas Optimismus. Trotz des Oberdorf-Schocks sieht er sein Team für das Turnier in Frankreich gut gerüstet. Man sei schon in der Lage zu reagieren, sagte Hrubesch: "Zwar ist es nicht immer derselbe Standard, das gebe ich zu, aber ich bin da sehr zufrieden mit."
Für Oberdorf könnte nun
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