• Mahmut Özdemir möchte keine "Söldner", sondern nur noch "überzeugte Spieler" in Deutschlands Nationalmannschaften.
  • Deswegen plädiert der SPD-Politiker dafür, dass Nationalspieler und Spielerinnen künftig auf Geld verzichten sollen.

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Der SPD-Sportpolitiker Mahmut Özdemir fordert eine Abkehr von Geld- und Prämienzahlungen für die deutschen Fußball-Nationalspieler. "Der Lohn oder die Prämie des Spielers ist es, den Adler auf der Brust tragen und für Deutschland spielen zu dürfen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist neben einem Länderspielsieg Bezahlung und Ehre genug." Er wolle Überzeugungstäter haben, die nicht wegen eines Prestiges oder einer Prämie spielten.

Es zählten bei einer deutschen Mannschaft ja auch Leidenschaft, Durchhaltevermögen und mal eine Durststrecke durchzustehen. "Wir wollen nicht nur Söldner haben, sondern überzeugte Spieler", meinte Özdemir. "Ich will niemand unter Generalverdacht stellen, dass er nur für Geld spielt, aber es geht darum, dass es eine Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland ist."

Dem Bundestagsabgeordneten aus Duisburg gehe es angesichts der hohen Gehaltszahlungen der Clubs an ihre Spieler auch darum, dass man die Entkommerzialisierung des Sports in den Vordergrund" stelle und mehr sehe, dass es um Werte, Ideale und sportliche Höchstleistungen gehe, die "nicht unbedingt mit Euro und Cent vergütet" werden müssten. "Vielleicht setzen wir damit auch mal ein Zeichen gegen den Kommerz im Sport und für Werte des Sports wie Zusammenhalt, Teamplay, Fair Play oder Anti-Rassismus", sagte Özdemir.

Özdemir: Auch Nationalspielerinnen sollen auf Geld verzichten

Seine Forderung nach Verzicht auf Geld und Prämien gelte auch für die Nationalspielerinnen, deren Einkünfte im Vergleich mit den männlichen Profis geringer sind. "Das ist dasselbe in Grün", sagte er.

Entweder gebe es eine Gleichberechtigung oder es gebe keine: "So sehr ich mich für gleiche Bezahlung einsetze, so sehr setzte ich mich dafür ein, dass es ein immaterielles Gut in der Nationalmannschaft gibt."

Seiner Ansicht nach könnten die eingesparten Zahlungen an Nationalspieler anderweitig gut verwendet werden. "Ohne vernünftig ausgestattete Vereine und Nachwuchsarbeit vor Ort, gibt es auch keinen konkurrenzfähigen deutschen Profifußball", erklärte er.

"Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der DFB die frei werdenden Prämienvergütungen in einen eigenen Fonds investiert." Diese Mittel könnten auch zur Bewältigung der Corona-Krise genutzt werden.

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