Kommenden Sonntag wird Rudi Völler 65 Jahre alt. Das Alter stellt für die meisten Deutschen einen Wendepunkt in ihrem Berufsleben dar: Es geht in den Ruhestand. Nicht so Völler.

Pit Gottschalk
Eine Kolumne
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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gab am Mittwoch bekannt, dass Rudi Völler seinen Vertrag als Direktor der Nationalmannschaft bis 2028 verlängert. Er ist dann 68 Jahre alt, wenn Deutschland zur EM in Großbritannien und Irland fährt.

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Der Verband schafft damit Fakten: Das Völler-Bündnis mit Bundestrainer Julian Nagelsmann soll Erschütterungen trotzen, falls die WM 2026 in Nordamerika nicht so läuft, wie sich das alle erhoffen.

Augen zu und durch: Offenbar sieht der DFB keine Alternativen zu den zweien, die Deutschland aus ihrer Krise mit der Nationalmannschaft gehievt und 2024 einen schönen Fußballsommer beschert haben.

Die Nationalmannschaft hat 2025 nicht nur das Halbfinale der Uefa Nations League erreicht, sondern die Mini-EM sogar nach München und Stuttgart geholt. Für den Zwischenerfolg stehen zwei Gesichter: Völler und Nagelsmann.

Kontinuität statt Experimente

Darum ist nur folgerichtig, wenn ihre Arbeitsvertrag auch 2026 bis 2028 laufen. Präsident Bernd Neuendorf setzt auf Kontinuität statt auf Experimente. Bei den Turbulenzen, die der Verband mit Prozessen um angebliche Schmiergeldzahlungen, zu häufigen Führungswechseln, knappen Kassen und zwei WM-Blamagen erlebt hat, ist die Sehnsucht nach Stabilität nur allzu verständlich.

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Nur bringt Folklore alleine keine Pokale. Man wird das DFB-Duo auch am Abschneiden bei der Weltmeisterschaft messen müssen. Aber das ist ja das Gute an Völler und seinen 65 Jahren: Er weiß das.