Österreichs Fußball-Nationalmannschaft hat einen Fehlstart in die EM-Qualifikation hingelegt. Die ÖFB-Auswahl kassierte am Donnerstag im Wiener Happel-Stadion eine 0:1-Heimniederlage gegen Polen.
Das entscheidende Tor vor 40.400 Zuschauern erzielte der kurz zuvor eingewechselte Krzysztof Piatek in der 68. Minute. Damit stehen David Alaba und Co. am Sonntag in Israel schon einigermaßen unter Druck.
Teamchef Franco Foda hatte vor der Pause für eine Überraschung gesorgt - nicht mit seinem 3-4-2-1-System, sondern mit seiner Personalauswahl. Der erst am Sonntag nachnominierte Maximilian Wöber begann links in einer Dreierkette, in der Offensive sollte das Dreieck mit Valentino Lazaro, Marcel Sabitzer und Solospitze Marko Arnautovic für Akzente sorgen.
In der Anfangsphase gelang das relativ gut. Die Partie stand zunächst im Zeichen des ÖFB-Teams, das in der achten Minute erstmals gefährlich wurde. Sabitzer kam innerhalb des Sechzehners zum Ball, sein Schuss wurde von Goalie Wojciech Szczesny pariert. Eine Minute später war der Juventus-Schlussmann auch bei einem abgefälschten Versuch von David Alaba zur Stelle. In der 14. Minute traf Arnautovic nach Hereingabe von Stefan Lainer den Ball aus guter Position nicht ideal.
Offene Partie in der 2. Halbzeit
Die Polen agierten vor allem in der Anfangsphase passiv, standen tief und überließen den Hausherren zumeist den Ball. Erst nach gut 20 Minuten wagte sich die Elf von Coach Jerzy Brzeczek etwas mehr aus der Deckung. ÖFB-Keeper Heinz Lindner musste erstmals in der 23. Minute bei einem - allerdings harmlosen - Kopfball von Kamil Glik eingreifen. Vier Minuten später wurde es schon gefährlicher, als Lindner einen Distanzschuss von Kamil Grosicki aus dem Eck fischte.
Gegen Ende der ersten Hälfte verlagerte sich die Partie immer mehr in die Hälfte der Österreicher, eine echte Topchancen blieb den Polen jedoch verwehrt. Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich eine offene Partie, in der es die Österreicher mit Schüssen von Sabitzer (55.), Arnautovic (56.) und Lazaro (61.) probierten, die allesamt ihr Ziel verfehlten. Bei den Polen blieb Arkadiusz Milik zur Pause in der Kabine, wenig später betrat Piatek für den angeschlagenen Piotr Zielinski das Feld - und dieser Wechsel sollte Folgen haben.
Das ÖFB-Team brachte in der 68. Minute einen Eckball nicht aus der Gefahrenzone und Lindner konnte einen Schuss von Tomasz Kedziora nur kurz abwehren - Piatek stand goldrichtig und köpfelte neun Minuten nach seiner Einwechslung aus kurzer Distanz zum Gold-Tor für Polen ein. Unmittelbar vor dem Gegentreffer war ein Arnautovic-Freistoß knapp am Tor vorbeigeflogen.
Kampf um den Ausgleich
Nach dem 0:1 kämpften die Österreicher verzweifelt um den Ausgleich, doch vorerst war der WM-2018-Teilnehmer seinem zweiten Tor näher. In der 75. Minute legte der ansonsten eher unauffällige Robert Lewandowski ideal für Piatek auf, der aber das ÖFB-Gehäuse verfehlte. Die ÖFB-Elf vergab die große Chance auf das 1:1 in der 88. Minute. Nach Flanke von Wöber kam Joker Marc Janko am Fünfer frei zum Kopfball, setzte das Kunstleder aber neben das Tor. In der 93. Minute parierte Szceszny auch noch einen Alaba-Schuss.
So durften die Polen im siebenten Match unter Teamchef Brzeczek ihren ersten Sieg bejubeln. Für Österreich hingegen ging eine stolze Serie zu Ende: Nach davor 13 ungeschlagenen EM-Qualifikationspartien verließ die ÖFB-Truppe wieder als Verlierer den Platz. Die Chance zur Wiedergutmachung bietet sich am Sonntag in Haifa gegen die von Andreas Herzog betreuten Israelis.
(apa)
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