Das letzte Spiel des Jahres nutzte Marcel Koller dazu, neuen Spielern im Teamdress auf die Beine zu schauen. Das 0:0 gegen die Slowakei als Ergebnis blieb zweitrangig. Es ging mehr darum einen neuen und explosiveren Weg für die Zukunft anzutreten. Mit neuen Kräften.
- Offizieller Abschied von Christian Fuchs nach 78 Länderspielen
- 8 Änderungen im Vergleich zum Irland-Spiel
- Mit Michael Madl, Andreas Lukse und Stefan Stangl laufen drei Debütanten auf
- 14.000 Zuschauer im Happel Stadion
Highlights des Spiels
Der erste Höhepunkt fand bereits vor Anpfiff statt. Ex-Kapitän Christian Fuchs wurde für seine Teamkarriere geehrt und bekam ein Trikot mit der goldenen 78 (Anzahl seiner Länderspiele) geschenkt.
Die erste spannende Szene der Partie gab es in der 18. Minute, als Torwart Andreas Lukse einen Halbvolley von Michal Duris abwehren musste. In der 37. Minute scheiterten Onisiwo an Tormann Jan Novota und Lukas Hinterseer dann beim Nachschuss. In der zweiten Hälfte mühte sich die ÖFB-Elf, meist scheiterten die Angriffe rund um den 16er herum, oder an schlechten Abschlüssen.
Star des Spiels
Szene des Spiels
Die Szene des Abends war wohl der Abschied von Christian Fuchs. Zum Spiel selbst, ist, Attraktionen betreffend, wenig zu sagen. Marko Arnautovic holte sich bei einer Abwehraktion eine blutige Lippe.
Lehren des Spiels
Koller hielt am 4-2-3-1-System fest. Die erste Phase des Spiels war davon geprägt, dass diese neuartige Konstellation ihren Spielfluss suchte. Laufwege und verpasste Risikopässe waren Folgen der mangelnden Eingespieltheit. Optisch besserte sich dies nach knapp zehn bis fünfzehn Minuten etwas; ein Zeitrahmen, in dem aber auch die Slowakei ballsicherer wurde, ohne gefährlich zu werden. Gegen Ende der ersten Hälfte spielte Österreich selbstsicherer, direkte Pässe, gewonnene Zweikämpfe und vereinzelte Gustostückerl brachen das vor sich hin plätschernde Spiel etwas auf.
Nach der Pause wurden David Alaba, Florian Klein und Martin Hinteregger eingewechselt. Später auch Marc Janko. Ein Signal, dass die ÖFB-Mannen das Spiel gewinnen wollten. Ohne große Wirkung. Der Bayern München Legionär fiel anfangs durch einen aggressiven Offensivdrang auf. Allerdings mangelte es an Passgenauigkeit.
Großartige Erkenntnisse sind aus dem letzten Test vor der Winterpause nicht zu ziehen, Karim Onisiwo und Valentino Lazaro bekamen Einsatzzeit, das Alternativ-Mittelefeld-Modell mit Stefan Ilsanker und Julian Baumgartlinger, zeigte sich solide, aber unspektakulär. Dragovic versuchte sich etwas weiter vorne. Madl blieb souverän. Andreas Lukse machte bei seinen zwei Paraden Werbung in eigener Sache.
Österreich scheint jedoch variantenreichere Möglichkeiten zu haben, als bisher gedacht oder gewagt wurden; die jedoch auch mal in einem ernsten Punktespiel, in dem es dem Gegner um mehr geht, als verletzungsfrei und nicht verkühlt den Schlusspfiff zu erreichen, getestet werden müssen.
Stimmen zum Spiel
Marcel Koller: "In der ersten Halbzeit haben wir zwei Möglichkeiten gehabt, der Ball wollte einfach nicht rein. In der zweiten Halbzeit haben wir zu wenig Druck entwickelt. Wir hätten gerne gewonnen, das wäre wichtig gewesen, aber wir müssen noch mehr tun, dass wir es umbiegen, sodass wir Siege erreichen. Wir werden in der Pause jetzt das eine oder andere anschauen müssen, aber wenn man sich die WM-Quali ansieht, waren wir nicht wirklich schlechter als die anderen."
Michael Madl: "Ich bin ganz zufrieden mit dem ersten Spiel. Leider haben wir nicht gewinnen können. Es war eine zusammengewürfelte Mannschaft, die so noch nie gespielt hat."
Aleksander Lukse: "Es gab zwei wichtige Bälle, die ich gehalten habe und bin sehr zufrieden mit meiner Leistung."
Marko Arnautovic: "Ich bin stolz auf die Jungs, die reingekommen sind. Lukse hat überragend gehalten, Madl sehr gut gespielt. Es ist nicht leicht in so einer Situation herein zukommen. Sie haben es gut getan".
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