- Seit Dienstagabend ist das Transferfenster in weiten Teilen der Fußballwelt geschlossen.
- Unser Kolumnist Olaf Thon blickt auf die Transfers der Bayern, die sich mehrmals beim Konkurrenten RB Leipzig bedient haben.
- Außerdem schaut er auf den BVB und auf Paris Saint-Germain.
- Lionel Messi und Cristiano Ronaldo traut er noch einiges zu.
Eines vorweg: Das Transferfenster gehört einfach abgeschafft. Sobald die Bundesliga beginnt, müsste eigentlich auch das Transferfenster geschlossen sein. Dann würde es dieses Hickhack auch nicht geben.
Der FC Bayern hat versucht, hilfreiche Transfers zu tätigen. Aber man erkennt beim Verein auch die Vernunft in der Coronakrise, nicht mehr Spieler zu verpflichten, die jenseits der 50 Millionen Euro kosten. Und mit Marcel Sabitzer am Ende noch einen Mittelfeldspieler zu verpflichten, war genau richtig. Damit ist der Klub gut aufgestellt.
Dass Bayern München mit Nagelsmann, Upamecano und
Es ist aber natürlich traurig für die abgebenden Vereine, wie jetzt Leipzig, die da wirklich drei wichtige Köpfe verloren haben. Ich bin gespannt, wie sie das auffangen.
"Der BVB offenbart immer wieder Schwächen im Mittelfeld"
Auch Dortmund ist gut aufgestellt, wie in den letzten Jahren auch. Gerade der Sturm mit
Bei Dortmund haben sich viele Junge durchgesetzt und das ist wirklich etwas anders als beim FC Bayern. Da wird noch mehr auf die Jugend gesetzt. Ich bin froh, dass Haaland geblieben ist, der sicherlich viele Angebote hatte. Ich denke aber, wir werden diesen Spieler nur noch ein Jahr in Deutschland spielen sehen. Eine kleine Restchance, dass der FC Bayern sich noch einmischt, ist zwar da. Es spricht aber nicht viel dafür.
Ich werde die Spiele von Haaland voller Freude beobachten, weil er im Moment einer der besten Spieler der Welt ist und es schön ist, zu sehen, was er alles kann.
Olaf Thon: Erling Haaland passt am besten in die Premier League
Am besten würde zu ihm mit seiner Spielweise, seiner Klasse und seiner Robustheit ein Top-Klub in der Premier League passen. Ich könnte ihn mir gut bei Manchester United neben
Bei Mannschaften, die über 70 Prozent Ballbesitz haben, sind beide die Unterschiedsspieler, die es dann oft braucht. Ich bin voller Vorfreude. Bei Messis Kurzeinsatz hat man schon gesehen: Wenn der auf dem Feld steht, elektrisiert er nicht nur die Leute im Stadion, sondern auch die vor den Fernsehern.
Julian Draxler wird es bei Paris schwer haben
Bei Paris Saint-Germain ist die Frage, ob die wirklich alle miteinander zaubern können. Man muss auch bedenken, dass man diese Offensivspieler hinten absichern und ins Spiel bringen muss. Da wird es auch
Deswegen kann ich mir vorstellen, dass wir Draxler bald wieder in der Bundesliga sehen. Ich dachte eigentlich, er würde zu den Bayern wechseln, aber die haben sich wohl für Sabitzer und gegen Draxler entschieden. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.
Der Pariser Trainer Mauricio Pochettino muss jetzt die richtige Mischung finden. Das Ziel ist natürlich nicht, die Liga zu gewinnen, sondern die Champions League. Da sind sie jetzt auch Top-Favorit. Da kann Großes heranwachsen, wie bei den Galaktischen bei Real Madrid damals.
Vereine haben "radikal abgespeckt"
Die Tätigkeiten der Vereine während der Transferzeit liefen in meinen Augen allerdings auf Sparflamme. Einige können es sich noch erlauben, viel Geld in die Hand zu nehmen. Vereine in Deutschland, aber auch in anderen Ligen haben dagegen radikal abgespeckt. Das finde ich in Anbetracht der Pandemie-Lage auch gut. Erst langsam herunterfahren und dann gezielt wieder Fahrt aufnehmen und mit Bedacht einkaufen.
Der FC Bayern hat es vorgemacht. Er hat trotzdem eine exzellente Mannschaft, die national wieder Titelfavorit ist, aber auch international mithalten kann.
Was wir brauchen, sind jetzt endlich wieder volle Stadien. Dann wird sich das ganze Feld des Transfermarktes wieder normalisieren. Allerdings auf einem deutlich niedrigeren Niveau als vor der Pandemie.
Protokoll mit
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.