Weil er als Kind selbst darauf angewiesen war, hat Manchester-United-Profi Marcus Rashford die britische Regierung aufgefordert, bedürftigen Kindern weiterhin Essensgutscheine zur Verfügung zu stellen. Das Johnson-Kabinett übernimmt den Vorschlag - der Fußballer wird für seinen Appell gefeiert.

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Der englische Fußball-Nationalspieler Marcus Rashford hat mit einem offenen Brief an britische Abgeordnete dafür gesorgt, dass Kinder aus bedürftigen Familien während der Schulferien Essensgutscheine bekommen.

Der 22-Jährige hatte in dem Brief vom Montag betont, er sei als Kind selbst auf kostenlose Schulessen und die örtliche Essenausgabe angewiesen gewesen. Er appellierte deshalb an die Politik, die Hilfeleistung nicht einzustellen. Am Dienstag stimmte die britische Regierung zu.

Regierung erhört Rashfords Appell

Betroffene Familien hatten während der Ausgangsbeschränkungen durch die Coronavirus-Krise Gutscheine und Hilfspakete bekommen. In Schottland und Wales sollte die Unterstützung fortgesetzt werden, in England wollte die Regierung die Maßnahme mit Beginn der Schulferien einstellen.

Nach Rashfords Brief wurden die Forderungen nach einer Fortsetzung jedoch immer lauter. Schließlich verkündete die Regierung, dass 1,3 Millionen betroffene Kinder auch in den sechswöchigen Ferien kostenloses Schulessen erhalten.

"Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll", schrieb Rashford am Dienstag bei Twitter. "Da seht ihr mal, was wir erreichen können, wenn wir uns zusammentun, das ist England im Jahr 2020."

ManUnited lobte Rashford für dessen Engagement. "Ein Held. Eine Inspiration. Einer von uns. Wir sind so stolz auf dich", twitterte der englische Fußball-Rekordmeister.

Auch der örtliche Lokalrivale Manchester City verfasste via Twitter eine Lobeshymne auf den Stürmer des Konkurrenzclubs: "Fantastische Arbeit, Marcus Rashford - du machst Manchester stolz."

Nicht nur bei Twitter, auch in der englischen Presse wurde der Angreifer gefeiert. Der Independent schrieb beispielsweise: "Millionen von Kindern werden jetzt direkt auf die sinnvollste Art und Weise - Essen auf dem Tisch - von Rashfords Engagement profitieren. Er sorgt direkt dafür, dass Kinder nicht hungern müssen."

Der Profifußballer dankte den Parlamentsmitgliedern für ihre Entscheidung und betonte: "Es ging dabei nie um Sie oder mich, es war ein Hilfeschrei von verwundbaren Eltern überall im Land, denen ich schlicht eine Plattform gegeben habe, damit ihre Stimmen gehört werden."

(hub/dpa)

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