Was ist strafbares Handspiel? Die Regelhüter modifizieren eine der meistdiskutiertesten Fragen im Fußball. Zukünftig kann unabsichtliches Hand geahndet werden. Auch für andere Situationen gibt es Änderungen.
Handspiel, Elfmeter, Auswechslungen - das International Football Association Board hat bei seinem Jahrestreffen mehrere Änderungen an zentralen Fußball-Regeln beschlossen. Die großen Revolutionen blieben jedoch wie erwartet in vielen Punkten aus. Die Modifikationen, die das Gremium aus Vertretern der FIFA und der vier britischen Verbände am Samstag in Aberdeen vornahmen, gelten zur neuen Saison vom 1. Juni an. Das Wichtigste im Überblick:
HANDSPIEL: Zukünftig kann auch unabsichtliches Handspiel bestraft werden. Per Hand erzielte Tore gelten grundsätzlich nicht mehr, unabhängig ob eine Absicht vorlag. Gleiches gilt für Tore, denen in der Entstehung ein Handspiel der angreifenden Mannschaft vorausging. Über weitere Entscheidungen zu angedachten Änderungen der Handspielregel gab es zunächst keine Informationen seitens des IFAB.
STRAFEN: Künftig wird es auch für Trainer und Offizielle an der Seitenlinie bei Vergehen Rote und Gelbe Karten geben. Bislang wurden diese lediglich mündlich verwarnt oder des Innenraums verwiesen. Durch die Regeländerung wird für die Zuschauer sichtbarer, wenn es eine Bestrafung gibt.
FREISTÖßE: Spieler der angreifenden Mannschaft dürfen bei Freistößen nicht mehr in der Mauer stehen und müssen einen Abstand von mindestens einem Meter halten. Damit werden Torhüter zukünftig einen besseren Blick auf den Schützen haben, Rangeleien in der Mauer sollen der Vergangenheit angehören.
AUSWECHSLUNGEN: Auch diese Regel-Modifikation soll den Ablauf während einer Partie beschleunigen und vor allem Zeitspiel verhindern. Der ausgewechselte Spieler muss das Spielfeld an der nächstgelegenen Auslinie verlassen. Bislang geschieht dies auf Höhe der Mittellinie auf der Seite der Trainerbänke.
ELFMETER: Torhüter müssen bei Elfmetern nur noch mit einem Fuß die Torlinie berühren, nicht mehr mit beiden Füßen.
SCHIEDSRICHTER-BALL: Der alte Spruch "Der Schiedsrichter ist Luft" gilt künftig nur noch bedingt. Wenn der Referee zuvor angeschossen wurde, kann es in bestimmten Situationen einen Schiedsrichter-Ball geben.
STRAFRAUM: Bei Torabstößen oder Freistößen im eigenen Strafraum muss der Ball den Sechzehner nicht mehr verlassen, bevor ihn ein anderer Spieler berührt. Bislang wurde der Abstoß oder Freistoß ansonsten wiederholt. Damit ergeben sich für die Mannschaft im Ballbesitz neue Möglichkeiten zum Spielaufbau, der durch das immer stärkere Pressing des Gegners erschwert wurde.
(dpa/af)
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