Normalerweise wird ausgelost, auf welches Tor im Elfmeterschießen geschossen wird. Im Supercup war das anscheinend anders. Ein Nachteil für den unterlegenen VfB Stuttgart? Der DFB bezieht Stellung.

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Beim Supercup am Samstagabend hat die Entscheidung des Schiedsrichters Tobias Stieler, das Elfmeterschießen vor dem Leverkusener Fanblock auszutragen, für Wirbel gesorgt. "Es wurde einfach entschieden, es auf der Leverkusener Seite auszutragen, weil eine Kamera auf der anderen Seite kaputt war. Das ist aus unserer Sicht natürlich bitter", sagte Trainer Sebastian Hoeneß vom letztlich unterlegenen VfB Stuttgart. "Es ändert schon was, ist aus unserer Sicht aber nicht mehr zu ändern."

Der Supercup zwischen Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart wurde erst im Elfmeterschießen entschieden. © IMAGO/Jan Huebner/Gerhard Schultheiß

"Beim Elfmeterschießen ist, glaube ich, etwas Kurioses passiert", sagte auch der Stuttgarter Torschütze Deniz Undav. VfB-Kapitän Atakan Karazor habe "die Seitenwahl gewonnen und wollte auf das Tor (vor den Stuttgarter Fans) schießen, aber der Schiri meinte einfach: Nein, machen wir nicht, weil die Kamera kaputt ist, und wir gehen rüber." Dann brauche auch keine Seitenwahl gemacht zu werden, sagte Undav.

Bayer Leverkusen hatte sich durch das späte Tor von Patrik Schick zum 2:2 (1:1) in der regulären Spielzeit in die Entscheidung vom Punkt gerettet. Der Double-Gewinner siegte im Elfmeterschießen mit 4:3. Der VfB hatte in der BayArena lange geführt.

DFB äußert sich zu Kamera-Panne beim Supercup

Die DFL hat den Defekt der Kamera inzwischen bestätigt. Am Sonntag bezog dann auch Alexander Feuerherdt, Sprecher der DFB Schiri GmbH, auf Sky-Nachfrage Stellung.

Darin heißt es unter anderem: "Beim Supercupspiel zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem VfB Stuttgart entschied der Schiedsrichter vor dem Beginn des Elfmeterschießens, das Tor, auf das die Elfmeter geschossen werden, nicht per Münzwurf zu bestimmen, sondern es selbst festzulegen. Hintergrund war, dass auf der Südseite des Stadions eine der Kameras, die zur Torlinientechnik gehören, gegen Ende des Spiels durch einen technischen Defekt ausgefallen war."

Die Torlinientechnik ist speziell bei einem Elfmeterschießen wichtig, weil sie zur Feststellung eingesetzt wird, ob der Ball die Torlinie zwischen den Pfosten vollständig überquert hat. In Feuerherdts Statement heißt es weiter: "Zum anderen werden die Torlinienkameras bei Strafstößen und im Elfmeterschießen vom Video-Assistenten auch zur Überprüfung genutzt, ob der Torwart im Falle eines von ihm abgewehrten Schusses womöglich im Moment der Ausführung die Torlinie vorzeitig mit beiden Füßen verlassen hatte."

Trotz des Ärgernisses sieht Undav in der Angelegenheit aber keinen spielentscheidenden Nachteil. Sein Klub habe "nicht deswegen verloren, wir haben verloren, weil die besser waren. Aber trotzdem darf so etwas nicht passieren." (lh)

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