- Noussair Mazraoui vom FC Bayern München hat sich mit Marokko das Ziel gesetzt, die Weltmeisterschaft zu gewinnen.
- Tatsächlich ist die marokkanische Nationalmannschaft individuell sehr stark besetzt.
- Dies könnte für Deutschland bereits im Achtelfinale zu einem Problem werden.
Marokko spielte sich bei den Fußball-Weltmeisterschaften nie groß in den Vordergrund. Sechsmal nahm die nordafrikanische Nationalmannschaft an der WM teil. Lediglich einmal wurde das Achtelfinale erreicht – und zwar vor 36 Jahren. Bei der Weltmeisterschaft 2018 schied Marokko sieglos als Gruppenletzter aus.
Noussair Mazraoui, der marokkanische Nationalspieler vom FC Bayern München, sieht seine Mannschaft trotzdem nicht als Außenseiter – im Gegenteil. "Na, wir selbst natürlich", antwortet er im Interview mit "fcbayern.com" auf die Frage nach dem WM-Favoriten. "Man sollte keine Reise beginnen, bei der man nicht an ein gutes Ende glaubt. Und deshalb gehen wir mit der Einstellung ins Turnier, dass wir es auch gewinnen möchten."
Marokko ist mit Stars von Bayern, Paris und Chelsea stark besetzt
Dabei weiß der Außenverteidiger, dass Marokko keineswegs eine einfache Gruppe abbekommen hat. "Mit Kroatien und Belgien haben wir den WM-Zweiten und WM-Dritten von 2018 in der Gruppe, entsprechend anspruchsvoll wird die Vorrunde", sagt der 25-Jährige und fügt hinzu: "Allerdings denke ich, dass wir auch in dieser Gruppe unsere Chance haben, es kommt auf unsere Performance an. Denn ich bin von der Qualität unserer Mannschaft überzeugt, und wir alle wissen, dass wir Geschichte schreiben können."
Tatsächlich ist Marokko, das am 23. November um 11 Uhr sein Auftaktspiel gegen Kroatien bestreitet, nicht so chancenlos, wie es die magere WM-Bilanz auf den ersten Blick vermuten lässt. Individuell ist die Mannschaft sehr stark besetzt.
"Wir haben einige große Namen im Team, die bei europäischen Top-Clubs spielen, etwa Achraf Hakimi bei PSG oder Hakim Ziyech bei Chelsea", erklärt Mazraoui. "Ich denke, dass wir technisch eine der stärksten Mannschaften sind, die bei der WM dabei sind. Außerdem haben wir eine hervorragende Mischung im Team mit vielen jungen Spielern und einigen Älteren, die schon eine große Karriere vorweisen können und die nötige Erfahrung reinbringen."
"Ein so starkes Team wie jetzt hatten wir vielleicht noch nie"
Mit dieser Einschätzung steht der Rechtsverteidiger des FC Bayern München keineswegs alleine da. Der ehemalige Bundesligaspieler Abdelaziz Ahanfouf, der früher selbst für die Nationalmannschaft von Marokko spielte, sagt im Gespräch mit der Sport Bild: "Ein so starkes Team wie jetzt hatten wir vielleicht noch nie. In Katar könnte für uns echt was gehen."
Ahanfouf glaubt an den Entwicklungsprozess der Mannschaft. "Schon bei der letzten WM 2018 haben wir ein ordentliches Turnier gespielt. Zwar sind wir damals in der Vorrunde ausgeschieden, konnten spielerisch aber durchaus überzeugen", erinnert er.
"Das größte Problem in Russland war die fehlende Abgezocktheit. Mittlerweile sind wir viel reifer. In den letzten vier Jahren ist die Mannschaft fußballerisch wie mental enorm gewachsen. Die Jungs sind eine richtig eingeschworene Truppe."
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Marokko könnte Achtelfinal-Gegner von Deutschland sein
Dies könnte auch die deutsche Nationalmannschaft zu spüren bekommen. Sollte Deutschland in der Gruppe E als Gruppenerster das Achtelfinale erreichen und Marokko als Gruppenzweiter der Gruppe F, würden die beiden Nationen am 5. Dezember im Achtelfinale aufeinandertreffen.
Zwangsläufig werden Erinnerungen an die WM 1986 wach: Damals trafen ebenfalls Deutschland und Marokko im Achtelfinale aufeinander. Die Marokkaner verlangten Deutschland damals alles ab. Erst drei Minuten vor Spielende gelang Lothar Matthäus der Siegtreffer zum 1:0. Ahanfouf könnte sich vorstellen, dass die Neuauflage anders ausgehen würde: "Sollte es wirklich dazu kommen, ist für uns was drin." Noussair Mazraoui dürfte das genauso sehen.
Verwendete Quellen:
- fcbayern.com: Mazraoui: "Wir sind technisch eine der stärksten Mannschaften“
- Sport Bild WM Sonderheft: "Ein so starkes Team hatten wir noch nie"
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