Die Spannung steigt: Um 18 Uhr deutscher Zeit wird das erste Spiel Deutschlands bei der WM gegen Portugal angepfiffen. Gegen den konterstarken Gegner müssen die Deutschen zeigen, dass sie topfit sind - und dass der viel beschworene Teamgeist tatsächlich existiert.
"Im Kontern sind die Portugiesen Weltmeister" - das sagt Bundestrainer Joachim Löw anerkennend über den Gegner des ersten Gruppenspiels der Nationalelf. Das lässt sich eindrucksvoll belegen: Zehn der letzten zwölf Tore Portugals fielen über schnelle Gegenstöße. Das schnelle Umschaltspiel bevorzugt auch Joachim Löw für seine Mannschaft bei der Weltmeisterschaft in Brasilien. Ein Vorteil, denn die gegnerische Elf ist konteranfällig, weil die portugiesische Defensive wenig kompakt steht.
Bei Ballverlust muss die DFB-Elf schnell reagieren und den ballführenden Spieler von Portugal frühzeitig attackieren, bevor er den entscheidenden Pass nach vorne abgeben kann. Im Sprint vor dem Tor sind die rasanten Offensivkräfte wie Cristiano Ronaldo oder Nani fast nicht mehr aufzuhalten. Gelingt es den Deutschen aber, per Gegenpressing wirksam das portugiesische Kombinationsspiel zu unterbinden und Konter zügig abzuwürgen, dürfte sich die Torgefahr ihres Gegners entscheidend abschwächen.
Alle gegen Cristiano Ronaldo
Gemeinschaftsarbeit ist erforderlich. Die Nationalspieler müssen beweisen, dass der angeblich im Trainingslager entstandene Teamgeist nicht nur leeres Gerede war. Vor allem die Wege nach innen müssen von den beiden Sechsern Philipp Lahm und Sami Khedira zugestellt werden.
Um das deutsche Tor hat der Bundestrainer eine Mauer aus vier deutschen Innenverteidigern errichtet. Jerome Boateng, Per Mertesacker, Mats Hummels und Benedikt Höwedes sollen die Lufthoheit im Strafraum absichern und keine Treffer durch Standards zulassen - Portugal ist auch bei Eck- und Freistößen gefährlich.
Thomas Müller muss Gegner Portugal früh stören
Aber auch die Angreifer müssen in brenzligen Situationen hinten aushelfen. Thomas Müller hat seine Defensivqualitäten schon unter Beweis gestellt. Ihm kommt die Aufgabe zu, den Spielaufbau seiner Gegner wie Fabio Coentrao zu stören. Gerade auf der linken Seite ist Portugal sehr stark.
Toni Kroos, Mesut Özil und Mario Götze sind solche Aufgaben eher lästig. Sie müssen deswegen die Portugiesen mit vielen Angriffen beschäftigen. Vor allem mit schnellen Vorstößen durch die Mitte ist der Fifa-Weltfanglistenvierte überfordert. Und noch ein Plus: Deutschland hat mit 36 Toren in der WM-Qualifikation fast doppelt so viele Tore wie Portugal erzielt (20). Zudem haben sie die Statistik auf ihrer Seite: In 17 Spielen haben die Deutschen nur drei Mal gegen die Portugiesen verloren. In den letzten drei Spielen ging die deutsche Nationalmannschaft als Sieger vom Platz.
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