Kroatien ist Frankreich ins Finale der WM 2018 gefolgt. Mario Mandzukic schoss in der Verlängerung das entscheidende Tor gegen England. Für die Three Lions bleibt damit nur das Spiel um Platz drei gegen Belgien.
Dank eines späten Tores von Mario Mandzukic greift Kroatien erstmals nach dem WM-Pokal und hat dem Mutterland des Fußballs eine ganz bittere Halbfinal-Niederlage zugefügt.
Der frühere Münchner traf in der 109. Minute für den WM-Dritten von 1998, der sich mit 2:1 (1:1, 0:1) nach Verlängerung gegen England durchsetzte. Im Endspiel am Sonntag wartet nun der 98er-Weltmeister Frankreich.
"Unser Traum geht weiter", sagte Ex-Bundesliga-Profi und Kroatiens Co-Trainer Ivica Olic. "Wir haben noch einen Schritt, dass unser Traum zum Ende kommt."
Für das Team von Gareth Southgate erfüllte sich der sehnliche Wunsch vom Endspiel 52 Jahre nach dem Triumph von Wembley gegen Deutschland dagegen nicht. "Das tut verdammt weh", sagte WM-Toptorschütze Harry Kane. "Wir haben uns so reingehängt, wir haben so hart gearbeitet."
Vor 78.011 Zuschauern im Luschniki-Stadion in Moskau brachte Kieran Trippier (5.) England am Mittwoch per Freistoß in Führung,
"Ich muss den Burschen gratulieren und sagen: Die sind nicht normal", sagte Dalic. "Irre, wie sie gespielt haben, wie sie gerannt sind, wie sie gekämpft haben. Das ist für die Geschichte."
England erwischte einen Traumstart, und wie so oft bei dieser WM ebnete eine Standardsituation den Weg zum Glück.
Im Londoner Hyde-Park warfen Zehntausende entfesselte Fans beim Public Viewing ihre Becher in die Luft und feierten den Treffer mit einer kollektiven Bierdusche.
Es war Englands zwölftes Tor beim Turnier in Russland - das neunte nach einem ruhenden Ball.
England bestimmt Partie in der ersten Halbzeit
Die frühe Führung gab den Three Lions zusätzliche Sicherheit. Nach einer Ecke hatte Verteidiger Harry Maguire die nächste Chance, köpfte jedoch neben das Tor (14.).
Bei den Kroaten lief nicht viel zusammen. Das Aufbauspiel war langsam, die Pässe kamen häufig ungenau.
Ein Distanzschuss des früheren Dortmunders und Wolfsburgers Perisic, der sein Ziel um einen halben Meter verfehlte, war alles, was das Team von Trainer Dalic in der Anfangsphase zu bieten hatte (19.). Kapitän und Spielmacher Luka Modric tat sich gegen Bewacher Alli schwer.
Die englischen Offensivspieler machten es besser. Immer wieder hängten sie ihre Gegenspieler ab und hätten sich nach einer halben Stunde fast mit dem zweiten Treffer belohnt.
Alli steckte super durch auf Harry Kane, doch der WM-Toptorschütze scheiterte zunächst freistehend an Subasic und dann am Pfosten. Zwar pfiff der türkische Schiedsrichter Cüneyt Cakir anschließend Abseits, hätte seine Entscheidung bei einem Tor mit Hilfe des Videoassistenten jedoch wohl zurückgenommen.
Three Lions verpassen, zu erhöhen
Kroatien bekam keinen Zugriff, in den entscheidenden Situationen war die Mannschaft von
Nach dem Seitenwechsel probierte Kroatien mehr und näherte sich dem englischen Tor an. Keeper Jordan Pickford bekam aber weiterhin erstmal nicht viel zu tun.
Das letzte Zuspiel der Kroaten kam noch nicht an, einen strammen Perisic-Schuss blockte Kyle Walker in höchster Not ab (65.).
Drei Minuten später ließ sich der Verteidiger überraschen: Sime Vrsaljko flankte ins Zentrum, von hinten stürmte Perisic heran und bugsierte den hohen Ball vor Walker ins Tor.
Mandzukic trifft England ins Mark
Plötzlich war Kroatien hellwach, England verunsichert. Perisic hatte das 2:1 auf dem Fuß, traf jedoch nur den Pfosten. Der frühere Münchner Mandzukic scheiterte an Pickford (83.). Für England hatte Lingard bei einem der nun immer selteneren Angriffe zuvor nicht genau genug (77.) gezielt.
So musste Kroatien zum dritten Mal nacheinander in die Verlängerung. Vrsaljko rettete nach einem Kopfball des englischen Abwehrspielers John Stones für seinen schon geschlagenen Torwart (99.), auf der Gegenseite war Pickford gegen Mandzukic zur Stelle (105.+2).
Wenig später war der Keeper dann machtlos, nachdem Perisic auf Mandzukic vorgelegt hatte und der 32-Jährige zum frenetisch bejubelten Sieg traf. (tfr/dpa)
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