- Die FIFA sucht nach den Schuldigen für den Corona-Eklat beim WM-Quali-Spiel zwischen Brasilien und Argentinien.
- Alle Involvierten haben eine Frist erhalten, um sich zu den Vorfällen zu äußern.
- In England unter Vertrag stehende Profis hatten die Quarantäne-Verordnung nicht eingehalten und waren von Beamten der brasilianischen Behörde für Gesundheitsüberwachung am Weiterspielen gehindert worden.
Mit einem Fristbescheid an Südamerikas Dachorganisation CONMEBOL sowie die Nationalverbände CBF und AFA sucht die Disziplinar-Kommission des Fußball-Weltverbandes FIFA nun den Schuldigen für die Quarantäne-Farce beim WM-Qualifikationsspiel am Sonntag zwischen Brasilien und Argentinien. Weil die Partie in Sao Paulo nach nicht einmal fünf Minuten Spielzeit abgebrochen wurde, bekamen alle drei Involvierten sechs Tage Zeit, um ihre Version zum Vorfall abzugeben.
Brasiliens Verband CBF wusch bereits am Montag seine Hände in Unschuld. "Wir haben zu keinem Zeitpunkt (...) darum gebeten, nicht zu spielen. Die Argentinier kommen hierher und missachten die sanitären Vorschriften", stellte Gustavo Feijo, einer der Vizepräsidenten, im Gespräch mit dem Internetportal UOL Esporte klar.
Vier Profis ignorierten Zwangs-Quarantäne
Bei der nicht vollzogenen Zwangs-Quarantäne für die bei englischen Premier-League-Klubs unter Vertrag stehenden Emiliano Martinez, Emiliano Buendia (beide Aston Villa), Cristiano Romero und Giovani Lo Celso (beide Tottenham) handle es sich deshalb um "eine technische Diskussion zwischen Anvisa, Gesundheitsministerium und AFA". Globo Esporte dokumentierte bereits, dass das brasilianische Gesundheitsamt rund 50 Minuten vor Spielbeginn Argentiniens Antrag auf Spielgenehmigung für die Betroffenen abgelehnt hatte.
Anvisa ist Brasiliens autarke Behörde für Gesundheitsüberwachung. Und weil das Quartett die nach kürzlich zurückliegenden Aufenthalten in England vorgesehene 14-tägige Abschirmung nicht einhielt, schritten deren Beamte auf den Rasen der Neo Quimica Arena in Sao Paulo, um die vier am Weiterspielen zu hindern. Argentiniens Team verließ daraufhin komplett den Platz, der Schiedsrichter brach 50 Minuten später die Partie ab.
Profis bereits auf dem Weg zurück nach England
Argentiniens Verband AFA beschränkte sich am Montag darauf, zu vermelden, dass die vier "Engländer", wie zuvor mit ihren Klubs abgesprochen, bereits auf dem Rückweg seien. Denn England sieht rigoros eine 14-tägige Quarantäne vor.
Obwohl Argentinien noch am Donnerstag in den Eliminatorias gegen Bolivien spielt, verpassen die Aston-Villa-Profis nur das Liga-Duell am Samstag beim FC Chelsea und die Tottenham-Akteure parallel die Partie bei Crystal Palace, sind danach aber wieder verfügbar. Wegen der Quarantäne hatten Englands Topklubs auf der Gegenseite gleich neun Selecao-Akteuren die Reise über den Atlantik verwehrt.
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