Die deutschen Handballerinnen sind im Viertelfinale der WM. Die Mannschaft besiegte Serbien überlegen mit 31:21.
Matchball genutzt, Minimalziel vorzeitig erreicht: Deutschlands Handballerinnen sind bei der WM ins Viertelfinale gestürmt. Die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch besiegte Serbien im zweiten Hauptrundenspiel souverän mit 31:21 (14:13) und hat nach dem fünften Sieg im fünften Spiel auch die anvisierte Teilnahme an einem Olympia-Qualifikationsturnier im Frühjahr kommenden Jahres sicher.
"Es ist geil. Wir haben uns das hart erarbeitet heute", sagte Gaugisch begeistert: "Wir sind mega happy. Das war das erste Ziel. Da können wir nun einen Haken hinter machen. Wir sind hier bei einem WM-Turnier, jetzt geht der Blick gnadenlos nach vorne."
Antje Döll ist beste Werferin
Antje Döll (5 Tore) war im dänischen Herning die beste Werferin für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). Auch Jubilarin Emily Bölk überzeugte in ihrem 100. Länderspiel mit vier Treffern.
Ohne Co-Kapitänin Alina Grijseels, die nach einem Pferdekuss geschont wurde, genügte dem deutschen Team vor rund 5.000 Zuschauern in der Jyske Bank Boxen eine solide Vorstellung, um die bereits ausgeschiedenen Serbinnen ohne große Mühe zu bezwingen. Nach einer glanzlosen ersten Hälfte drehte das deutsche Team im zweiten Durchgang auf und lief einen Tempogegenstoß nach dem anderen. "Kompliment an die Mädels, dass sie ruhig geblieben sind und das ausgebaut haben", lobte Gaugisch.
Mit nun 8:0 Punkten liegt Deutschland als einzig ungeschlagene Mannschaft an der Spitze der Hauptrundengruppe III, am Montag (20.30 Uhr/Sportdeutschland.TV) geht es gegen Titelanwärter und Co-Gastgeber Dänemark um den Gruppensieg. Im Kampf um die Medaillenspiele sind im Viertelfinale dann Co-Gastgeber Schweden, Ungarn, Montenegro oder Kroatien mögliche deutsche Gegner.
DHB-Team fehlte es anfangs an Ruhe und Struktur
Senkrechtstarterin Katharina Filter hatte ein "körperlich hartes und spannendes Spiel" gegen Serbien prognostiziert - und sollte erst einmal Recht behalten. Dies lag allerdings weniger an der Stärke des EM-15. vom Balkan, denn vielmehr an einem zunächst unkonzentrierten Auftritt des DHB-Teams. Der Ausfall von Spielmacherin Grijseels machte sich bemerkbar, es fehlte in der ersten Halbzeit im Angriff an Ruhe und Struktur.
Zwar eröffnete Kapitänin Bölk ihr Jubiläumsspiel standesgemäß schon nach 33 Sekunden mit dem ersten Treffer der Partie. Doch schlampige Abschlüsse, Fehlpässe, technische Fehler im Angriff sowie Schläfrigkeiten in der Abwehr brachten Coach Gaugisch schnell auf die Palme. "Hört auf mit dem Scheiß, den Ball kreuz und quer zu spielen. Vollgas in die Tiefe", forderte er in einer Auszeit Mitte der ersten Halbzeit.
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Danach wurde das deutsche Spiel zumindest ein bisschen besser, aus einem 5:7-Rückstand machten Bölk und Co. binnen zehn Minuten eine 13:10 (25.)-Führung. Weil aber auch Torfrau Filter die Bälle nicht wie noch zum Hauptrunden-Auftakt am Donnerstag gegen Rumänien (24:22) zu fassen bekam, robbte sich Serbien bis zur Pause wieder bis auf einen Treffer heran.
Im zweiten Durchgang durfte Sarah Wachter für Filter (4 Paraden) im deutschen Tor ran. Das änderte zunächst nichts am wechselhaften deutschen Auftreten, die körperliche Überlegenheit des Gaugisch-Teams machte sich mit zunehmender Spieldauer aber bemerkbar. Zudem blieb Wachter knapp elf Minuten lang ohne Gegentor, so dass Deutschland auf 22:16 (46.) davonzog - die Vorentscheidung. (SID/jst)
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