THC-Coach Herbert Müller entschuldigt sich für seine heftige Reaktion nach der Niederlage gegen Ludwigsburg. Seine Meinung ändert er aber nicht.

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Handball-Trainer Herbert Müller vom Thüringer HC bereut seinen Ausraster nach dem Bundesliga-Duell mit der HB Ludwigsburg, am Kern seiner Kritik hält er aber fest. "Ich habe mich durch die hitzige Atmosphäre in der Halle und die Spannung auf dem Feld selbst aufheizen lassen. Das darf mir nicht passieren. Ich wollte mit meinem Verhalten niemanden persönlich beleidigen, dazu darf ich mich nicht hinreißen lassen. Das tut mir leid", sagte Müller dem Sport-Informations-Dienst.

"Das war heute 60 Minuten lang sieben gegen neun."

THC-Trainer Herbert Müller mit Kritik an den Schiedsrichtern

Nach der knappen 22:23-Niederlage gegen den Tabellenführer am vergangenen Wochenende hatte der THC-Coach mit deutlichen Worten unter anderem die Schiedsrichter Steven Heine und Sascha Standke kritisiert. "Wir hätten hier einen Punkt verdient gehabt. Aber man hat uns nicht gelassen. Das war heute 60 Minuten lang sieben gegen neun", hatte der 62-Jährige gepoltert. Der Ligaverband hat Ermittlungen eingeleitet, Müller droht eine Geldstrafe.

Ausgangspunkt war eine Szene in der Schlussphase beim Stand von 21:22. Ludwigsburgs Nationalspielerin Xenia Smits hatte einen Siebenmeter zugesprochen bekommen, nachdem sie einen Zweikampf gegen ihre Gegenspielerin Sharon Nooitmeer erst gewonnen, anschließend das Tor mit ihrem Abschluss aber verfehlt hatte.

Bestechungs-Geste gegen Schiedsrichter?

Er bleibe dabei, "dass es zu 100 Prozent kein Siebenmeter war. Das ist absolut unstrittig. Es hat in der Szene mit Xenia keinen Körperkontakt gegeben", sagte Müller, der unmittelbar nach der Situation mit einer Handgeste, die vermeintlich den Unparteiischen galt, für Diskussionen gesorgt hatte.

Die Geste sei, "wie es jetzt dargestellt wird, auf keinen Fall gegen die Schiedsrichter gerichtet" gewesen, bekräftigte Müller im sid-Gespräch: "Ich würde nie im Leben einen Bestechungsvorwurf machen, wir haben in Deutschland nur unbestechliche Schiedsrichter, daran besteht kein Zweifel. Ich wollte den Ludwigsburgern lediglich signalisieren, dass sie unser Herz mit all ihrem Geld nicht klein kriegen."

Der erfahrene Trainer muss nach den Vorfällen des Wochenendes mit Konsequenzen rechnen. Sowohl er als auch der Verein haben bereits Stellungnahmen bei der Handball Bundesliga der Frauen (HBF) abgegeben. Ludwigsburg betonte, die Szenen des Wochenendes seien "in keiner Weise zu akzeptieren" und hätten "im Sport nichts verloren". (sid/bearbeitet von ms)