- Die deutschen Handballer haben kaum noch Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale der Weltmeisterschaft in Ägypten.
- Durch die 28:32-Niederlage gegen Europameister Spanien hat die Mannschaft den Sprung in die K.o.-Runde nicht mehr in der eigenen Hand.
Bundestrainer
"Wir haben nach 15 überragenden Minuten in der zweiten Halbzeit mit zu viel Risiko gespielt und uns selbst kaputt gemacht", kritisierte Gislason. "Wir hatten genügend Chancen, das Spiel zuzumachen. Das ist bitter. Mit mehr Routine hätten wir gewinnen können." Und Gensheimer sagte: "Das tut brutal weh. Es ist schwierig, diese Niederlage zu verdauen, weil viel mehr drin war."
Der DHB-Auswahl droht nun die vorzeitige Heimreise. Im Kampf um ein Ticket für die K.o.-Runde muss der EM-Fünfte des Vorjahres seine abschließenden Duelle gegen Brasilien am Samstag und Polen am kommenden Montag unbedingt gewinnen und gleichzeitig auf Patzer des noch ungeschlagenen Spitzenduos Ungarn (6:0) und Spanien (5:1) hoffen.
DHB-Team in der Anfangsphase mit ordentlicher Leistung
Nach dem bitteren 28:29 gegen Ungarn zum Vorrundenabschluss forderte Gislason vor allem in der Defensive eine deutliche Steigerung seiner Schützlinge. "Wir müssen eine deutlich bessere Abwehr hinkriegen, dann bekommen wir auch eine bessere Torhüterleistung", sagte der 61 Jahre alte Isländer kurz vor dem Anpfiff.
Das gelang in der Anfangsphase recht ordentlich.
Die routinierten Spanier kamen immer wieder frei zum Abschluss und gingen beim 9:6 (15.) erstmals mit drei Toren in Führung - auch, weil das DHB-Team im Angriff zu viele Chancen ungenutzt ließ. Die fehlende Effizienz war in der ersten Halbzeit das große Manko der deutschen Spieler, die immer wieder am überragenden Rodrigo Corrales im Tor des Europameisters scheiterten.
An diese Leistung kam Wolff nicht heran, der von seinen Vorderleuten aber auch oft allein gelassen wurde. Da half auch ein lautstarker Wutausbruch des 29-Jährigen nichts, der kurz vor der Pause völlig frustriert seinen Platz für Johannes Bitter räumen musste.
Deutsche Mannschaft leistet sich Schwächephase
Mit Wiederbeginn startete die DHB-Auswahl mit viel mehr Überzeugung - sowohl im Angriff wie in der Abwehr. Nach 38 Minuten ging das Gislason-Team beim 20:19 erstmals wieder in Führung. Diese hatte dank eines variableren Angriffsspiels, zu dem nun auch Youngster Juri Knorr beitrug, und einer wesentlich besseren Chancenverwertung vorerst Bestand.
Zudem war Oldie Bitter im deutschen Kasten glänzend aufgelegt. Der 38-Jährige vereitelte nicht nur mehrere Großchancen inklusive eines Siebenmeters, sondern motivierte auch immer wieder lautstark seine Vorderleute. Lohn war ein Drei-Tore-Polster (25:22/43.). Doch dann leistete sich die deutsche Mannschaft eine minutenlange Schwächephase, die von den Spaniern mit einem 6:0-Lauf gnadenlos bestraft wurde. Von diesem Rückschlag erholte sich das DHB-Team nicht mehr. (dpa/fra)
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