Die Handball-WM kehrt zu ihren Wurzeln zurück: 1938 war Berlin erster Spielort. Die deutsche Hauptstadt ist es auch 2019. Dazwischen liegen 81 Jahre WM-Geschichte mit vielen Höhe- und Tiefpunkten für die Auswahlen des DHB und der früheren DDR. Ein Rückblick.
Vor 81 Jahren gab es in Berlin die Premiere der Handball-Weltmeisterschaften. Am 10. Januar 2019 werden in der deutschen Hauptstadt die 26. Titelkämpfe eröffnet. Ein Blick zurück auf die größten deutschen Erfolge und Enttäuschungen.
WM 1938 in Deutschland
Bei der ersten Handball-WM, die innerhalb von zwei Tagen im Modus jeder gegen jeden über die Bühne geht, sind nur vier Teams dabei. Deutschland gewinnt alle drei Spiele und damit den Titel.
WM 1954 in Schweden
Nach einer langen Pause die zweite WM - dieses Mal mit sechs Teams. Die gesamtdeutsche Mannschaft zieht als Gruppensieger ins Finale ein, wo sie gegen Gastgeber Schweden jedoch mit 14:17 den Kürzeren zieht. Immerhin Silber.
WM 1958 in der DDR
Die Endrunde mit erstmals 16 Teams findet in der DDR statt und endet erneut mit einem Medaillengewinn für die gesamtdeutsche Auswahl. In der Hauptrunde ist die Tschechoslowakei zu stark. Nach einem Sieg gegen Dänemark gibt es am Ende Bronze.
WM 1961 in Deutschland
Dieses Mal ist die Bundesrepublik WM-Gastgeber. Vor heimischer Kulisse bleibt die gesamtdeutsche Auswahl bei ihrem vorerst letzten Auftritt ohne Medaille. Nach Niederlagen gegen Rumänien und Schweden wird sie Vierter.
WM 1970 in Frankreich
Erstmals schicken beide deutschen Staaten eine Mannschaft zur WM. Im Viertelfinale kommt es zum direkten Duell - die DDR besiegt die BRD mit 18:17 nach Verlängerung und holt nach einer dramatischen 12:13-Endspielniederlage gegen Rumänien Silber.
WM 1974 in der DDR
Zum zweiten Mal ist die DDR WM-Gastgeber, zum zweiten Mal gewinnt sie Silber. Wie vier Jahre zuvor ist Rumänien im Endspiel zu stark. Die Bundesrepublik enttäuscht als Neunter.
WM 1978 in Dänemark
Der zweite WM-Triumph! Nach einem 14:14 gegen die DDR, die später Bronze holt, zieht die DHB-Auswahl als Hauptrundengewinner vor dem punktgleichen Ost-Rivalen ins Endspiel ein. Dort besiegen Heiner Brand & Co. die favorisierte Sowjetunion mit 20:19.
WM 1982 in Deutschland
Die WM gastiert zum vierten Mal auf deutschem Boden. Die Auswahl der Bundesrepublik ist nicht nur Gastgeber, sondern auch Weltmeister. Die Auslosung sorgt in der Vorrunde für die Neuauflage des 78er Endspiels. Die UdSSR revanchiert sich mit 24:16 klar für die damalige Pleite und gewinnt die Gruppe vor Titelverteidiger Deutschland. Die DDR wird vor Polen, der Schweiz und Japan Gruppensieger.
In der Hauptrunde schlägt die DDR die Bundesrepublik mit 19:16 und platziert sich direkt vor dem "Klassenfeind". Dies gilt auch nach den Platzierungsspielen: DDR Sechster, BRD Siebter. Weltmeister wird durch ein 30:27 nach Verlängerung über Jugoslawien erstmals die Sowjetunion.
WM 1986 in Schweiz
Wieder treffen beide deutsche Teams in der Hauptrunde aufeinander. Die DDR gewinnt dieses Mal deutlich und sichert sich am Ende gegen Schweden die Bronzemedaille. Für die BRD bleibt wie 1982 nur Rang sieben.
WM 1993 in Schweden
Nach 32 Jahren treten die deutschen Handballer bei einer Weltmeisterschaft erstmals wieder als ein Team an. Die erhoffte Medaille gibt es jedoch nicht. Mehr als Rang sechs ist für die DHB-Auswahl nicht drin.
WM 1995 in Island
Ohne Niederlage marschiert Deutschland durch die Vorrunde und nach Siegen gegen Weißrussland und Russland ins Halbfinale. Dort setzt Frankreich das Stoppzeichen. Und auch das Spiel um Bronze gegen Schweden geht verloren - am Ende Rang vier.
WM 2003 in Portugal
Die deutsche Mannschaft erreicht ungeschlagen das Endspiel. Nach einem dramatischen 23:22 im Halbfinale gegen Frankreich scheitert sie beim Griff nach Gold an Kroatien.
WM 2007 in Deutschland
Das Wintermärchen! Nach einer durchwachsenen Vorrunde surft das Team von Bundestrainer Heiner Brand auf einer Euphoriewelle durchs Turnier. Emotionaler Höhepunkt ist der Halbfinalsieg gegen Frankreich, der Endspielerfolg gegen Polen das I-Tüpfelchen.
WM 2017 in Frankreich
Als Europameister fährt die DHB-Auswahl mit großen Ambitionen zur Endrunde. Nach dem souveränen Gruppensieg kommt das völlig unerwartete Aus im Achtelfinale gegen Katar und damit das vorzeitige Ende der Ära von Bundestrainer Dagur Sigurdsson. (dpa/hau)
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