Bei den Olympischen Spielen in Paris hat Europameisterin Gina Lückenkemper über die 100 Meter das Einzel-Finale verpasst. Vier Wochen später erzielt sie beim Istaf in Berlin persönliche Bestzeit. Sie nutzt den Moment auch für eine klare Ansage an ihre Kritiker.

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Schneller als beim Istaf in Berlin war Gina Lückenkemper nie zuvor in ihrem Leben unterwegs. Nach 10,93 Sekunden stoppte die Uhr für die 100-Meter-Europameisterin von 2022 - zwei Hunderstelsekunden unter ihrer vorherigen Bestzeit. "Es ist der totale Wahnsinn. Ich sage das ganze Jahr schon, da schlummert was Großes, viele Leute wollen es nicht glauben", holte Lückenkemper in der ARD zum Angriff auf ihre Kritiker aus.

Gina Lückenkempter feiert in Berlin ihre persönliche Bestzeit über 100 Meter
Beim Istaf in Berlin glänzt Gina Lückenkemper als Siegerin über die 100 Meter. Ihre persönliche Bestzeit verbessert sie um zwei Hundertstelsekunden auf 10,93 Sekunden. © dpa / Andreas Gora

Gina Lückenkempers Bestzeit von Berlin hätte für Platz bei Olympia gereicht

Mit der Istaf-Zeit - der schnellsten einer deutschen Sprinterin seit 1991 - hätte Lückenkemper das olympische 100-Meter-Finale in Paris am 3. August 2024 nicht nur erreicht. Sie hätte Platz vier belegt. Bronze in Paris ging mit einer Zeit von 10,92 Sekunden an Melissa Jefferson aus den USA. Lückenkemper hatte keine zwei Stunden zuvor ihren Halbfinal-Lauf in 11,09 Sekunden absolviert - zu langsam, um ins Feld der besten acht Sprinterinnen aufzusteigen.

"Das waren höchst unqualifizierte Kommentare von Menschen, die keine Ahnung (...) haben."

Gina Lückenkemper über Kritik an ihrem Leistungsvermögen

Dank Bronze mit der 4x100-Meter-Staffel reiste Lückenkemper trotzdem mit einer Medaille nach Hause. Ihre Kritiker ignorierten das und bezeichneten sie als Auslaufmodell. Sie habe sich anhören dürfen, "ich solle doch aufhören mit dem Sport", sagte sie gegenüber dem "Tagesspiegel". Lückenkemper wurde noch deutlicher: "Das waren höchst unqualifizierte Kommentare von Menschen, die keine Ahnung davon haben, wie der Sprintsport funktioniert. Es gibt so viele Athletinnen, die mit über 30 noch persönliche Bestzeiten laufen." Insofern hat Lückenkemper als 27-Jährige noch reichlich Steigerungspotenzial.

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