Leichtathletik-Star Malaika Mihambo beobachtet die Erfolge der AfD und den damit einhergehenden Rechtsruck nach der Bundestagswahl mit großer Sorge. Die Silbermedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen in Paris und studierte Politikwissenschaftlerin sieht dafür mehrere Gründe.
Weitsprung-Olympiasiegerin
"Eine der Schwachstellen der Demokratie ist es, dass Parteien zur Wahl stehen können, die ihre Grundwerte ablehnen", sagte die zweimalige Weltmeisterin. Eine der großen Lehren aus dem Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg sollte sein, "dass antidemokratische Parteien keinen Platz in einer Demokratie haben dürfen". Dabei dürfe man null Toleranz zeigen.
Wenn völkisches Gedankengut wieder hochkomme, zeige es, "dass der Nationalsozialismus vielleicht intellektuell aufgearbeitet ist, aber noch nicht emotional, und das von nicht ausreichend vielen Menschen", meinte Mihambo. Es sei wichtig, dass man sich als Gesellschaft damit auseinandersetze und es überwinde. "Jetzt ist Achtsamkeit und Wachsamkeit gefragt – aber auch klare Grenzen, wo sie nötig sind."
Auch die immer größer werdende Flut an Des- und Fehlinformationen vor allem in den sozialen Medien sei einer der Haupttreiber der derzeitigen Entwicklung. "Im Zeitalter des Populismus geht es auch darum, wie man Information und Desinformation darstellt. Darin besteht eben auch die Gefahr, dass Desinformation, die Angst, Wut und Hass schürt, nicht korrigiert wird", sagte Mihambo. (dpa/bearbeitet von jum)