Der Tod des Afro-Amerikaners George Floyd nach einem brutalen Polizeieinsatz in den USA bewegt auch den Sport. Zahlreiche Sportler haben sich den Protesten angeschlossen. Es ist keine Seltenheit, dass Athleten ihre Bühne für politische Botschaften nutzen.
Zahlreiche Sportler hat das traurige Schicksal von George Floyd bewegt. Ob Jadon Sancho, Achraf Hakimi oder Marcus Thuram in der Bundesliga, Formel-1-Weltmeister
Kniefall von NFL-Spieler Kaepernick
Mit dem demonstrativen Kniefall bei der US-Hymne spaltete der NFL-Footballer
Zahlreiche Spieler schlossen sich in der Folgezeit der Aktion an, was in den USA für hitzige Diskussionen sorgte, denn das Knien oder Sitzen bei der Hymne gilt als Respektlosigkeit. Auch im Dezember 2016 kniete Kaepernick vor einem NFL-Spiel während der Nationalhymne.
Für Kaepernick hatte die Aktion Folgen: 2017 wurde er bei den San Francisco 49ers entlassen, ein neues Team hat er bislang nicht gefunden.
Black Power bei den Olympischen Spielen
Die beiden Sprinter Tommie Smith und John Carlos sorgten bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt mit ihrer geschichtsträchtigen Geste für Aufsehen. Der 200-Meter-Sieger und der Olympia-Dritte streckten bei der Siegerehrung auf dem Podium mit gesenkten Köpfen ihre Fäuste - gehüllt in schwarze Handschuhe - in die Luft. Sie demonstrierten für die "Black Power"-Bewegung und protestierten gegen die Diskriminierung der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA.
Rede von Fußballstar Rapinoe
Nach dem Gewinn des WM-Titels nutzte Fußballstar
"Wir müssen besser werden. Wir müssen mehr lieben, weniger hassen. Wir müssen mehr zuhören und weniger reden", hatte Rapinoe damals gesagt. "Wir müssen wissen, dass es die Verantwortung eines jeden ist und dass es auch unsere Verantwortung ist, die Welt zu einem besseren Ort zu machen."
Seitdem macht sie sich immer wieder für den Kampf gegen Rassismus, Homophobie und für Gleichberechtigung stark. Sie erntet weltweit viel Lob, aber daheim in den USA auch Kritik aus dem konservativen Lager.
Mannschaftsfoto von USA und Iran
Am 21. Juni 1998 treffen die beiden verfeindeten Staaten USA und Iran bei der Fußball-WM aufeinander. Die befürchteten Spannungen blieben aus, stattdessen lieferten beide Teams eine eindrückliche Demonstration, als die Spieler im Geiste des Fifa-Fairplay-Tages zusammen für ein Mannschaftsfoto posierten und auch Blumen und Geschenke austauschten.
Das Spiel gewannen schließlich die Iraner mit 2:1. Beide Mannschaften schieden am Ende bereits in der Gruppenphase aus.
Banner der Schweizer Nationalmannschaft
Unmittelbar vor dem Länderspiel gegen Schweden in Göteborg entrollen die Spieler der Schweizer Nationalmannschaft am 6. September 1995 ein Banner mit der Aufschrift: "Stop it Chirac". Damit wollten sie gegen den französischen Atomtestversuch im Mururoa-Atoll demonstrieren.
"Die Atomversuche sind gegen die Menschheit gerichtet, dem weltweiten Protest wollten wir uns anschließen. Wir haben lediglich unsere Vorbildfunktion als Spitzenfußballer wahrgenommen", sagte Bundesligaprofi Alain Sutter.
Die neutrale Schweiz sah durch ihre Fußballer die Neutralität gefährdet. Am Ende war alles halb so schlimm. Die SFV-Auswahl holte in Schweden mit dem 0:0 den vorentscheidenden Punkt auf dem Weg in die EM-Endrunde in England. Für die politische Protestaktion gab es von der UEFA nur einen Verweis. (dpa/lh)
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