Die World Boxing Association will Boxweltmeister Manuel Charr den Titel aberkennen und ihn für sechs Monate sperren.

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Das hat die WBA dem Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) am Mittwoch mitgeteilt. Schwergewichtler Charr war bei einer Trainingskontrolle wenige Tage vor seiner geplanten Titelverteidigung gegen den Puerto Ricaner Fres Oquendo am 29. September positiv auf anabole Steroide getestet worden.

Der in Köln lebende Syrer hat die wissentliche Einnahme verbotener Substanzen bestritten und nennt als Ursache Verunreinigung von Nahrungsergänzungsmitteln.

Manuel Charr wirft Anti-Doping-Labor Verfahrensfehler vor

"Manuel Charr hat Gelegenheit, Widerspruch gegen den WBA-Beschluss einzulegen", sagte Thomas Pütz, Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer (BDB). Wird die Sperre wirksam, muss geklärt werden, wer um den vakanten WBA-Titel im Schwergewicht kämpfen darf.

Ursprünglich wollte Charr seine Titelverteidigung gegen den 45-jährigen Oquendo zu Beginn des nächsten Jahres nachholen.

Durch ihren Beschluss signalisiert die WBA, dass sie nicht bereit ist, Charrs Argumentation zu folgen. Der 34 Jahre alte Boxer hatte dem Anti-Doping-Labor VADA angebliche Verfahrensfehler vorgeworfen.

Er sei nicht zur Öffnung der B-Probe eingeladen worden, hatte er kürzlich mitgeteilt und daraus gefolgert: Der positive Dopingtest sei hinfällig und er weiterhin Weltmeister.

Der reguläre WBA-Weltmeister ist in Ansehen und Bedeutung abgewertet, weil über ihm ein sogenannter Superchampion geführt wird. Dieses ist der britische IBF- und WBO-Champion Anthony Joshua, der Wladimir Klitschko besiegt und zum Karriereende gezwungen hatte.  © dpa

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