Billie Jean King
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Alice Milliat
Die französische Pionierin organisierte 1922 in Paris die ersten olympischen Spiele für Frauen - und ermöglichte ihnen so Zugang zu der sonst so männlichen Welt der Sportwettkämpfe. Nachdem sie von Pierre de Coubertin zwei Absagen erhalten hatte, um "die Spiele für Frauen zu öffnen", beschloss die Gründerin des Internationalen Frauensportverbands (FSFI) eben, Frauen-Weltspiele ins Leben zu rufen.
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Es wirkte: Bei den folgenden Olympischen Spielen wurden immer mehr Frauenwettbewerbe zugelassen. Bemerkenswert: Erst über 100 Jahre später wird in diesem Sommer in Paris erstmals Geschlechterparität in Bezug auf die Anzahl der Olympia-Teilnehmenden erreicht.
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Lotte Specht
Sie wurde beschimpft, verlacht und mit Steinen beworfen: 1930 gründete Specht den ersten Frauen-Fußballverein Deutschlands, den 1. DDFC Frankfurt. 35 Gleichgesinnte folgten damals ihrem Aufruf per Zeitungsannonce. Bilder dieser Zeit zeigten Specht als selbstbewusste Frau: Mit Baskenmütze als Kopfschutz, kurzen Hosen und dreckigen Knien blickte sie von der Titelseite der Wochenzeitschrift "Das Illustrierte Blatt". Doch die Anfeindungen und Widerstände waren immens, auch der DFB verweigerte dem Klub die Aufnahme - nur ein Jahr später war der Verein Geschichte. Ihre Pionierarbeit wurde erst Jahrzehnte später gewürdigt, 2001 schickte die Frauen-Nationalmannschaft ihr einen Brief.
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Kathrine Switzer
Die Szenen vom Boston-Marathon 1967 sind legendär: Der Rennleiter lief hinter Switzer her und versuchte, ihre Startnummer 261 abzureißen. Die Fotos vom Eklat werden zum Symbol für den Kampf um Gleichberechtigung. Eine Frau beim Marathon war nicht zu dulden, schon aus angeblichen gesundheitlichen Gründen - und auch nicht erlaubt. Den Widerstand bekam die erste Frau mit offizieller Startnummer im legendären Marathon-Rennen daher hautnah zu spüren. Ihr Trick war: Switzer hatte bei ihrer Anmeldung als Vornamen nur die Initialen K.V. angegeben.
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Das Rennen, die vergebliche Attacke und die anschließenden Diskussionen veränderten die Frauenlauf-Bewegung. 1972 durften Frauen in Boston offiziell teilnehmen, Switzer gewann 1974 den Marathon in New York, zehn Jahre später wurde die Disziplin olympisch.
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Billie Jean King
Tennislegende, unermüdliche Kämpferin für Frauenrechte und Ikone der LGBTQ-Community - die US-Amerikanerin zählt zu den prägendsten Figuren der Sportgeschichte. Sie stritt Anfang der 1970er-Jahre für gleiche Preisgelder, gründete die Women's Tennis Association und triumphierte im "Battle of the Sexes" gegen Bobby Riggs. 1981 gab sie als erster Sportstar ihr Coming-Out.
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Die sportlichen Meriten geraten da fast in den Hintergrund. Die heute 80-Jährige holte im Einzel, Doppel und Mixed unter anderem insgesamt 20 Titel in Wimbledon, bis heute unerreicht. Insgesamt gewann sie 129 Einzel-Turniere, darunter zwölf Grand Slams, und siebenmal mit dem US-Team den Fed Cup - der seit 2020 Billie Jean King Cup heißt.
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Megan Rapinoe
Der furchtlose Fußball-Star legte sich 2019 sogar während der WM mit US-Präsident Donald Trump an. Im Kampf für Gleichberechtigung und gegen Rassismus erhob Rapinoe ihre Stimme wie keine Zweite im glattgebügelten Profifußball. So wurde die Offensivspielerin mit den knallbunt gefärbten Haaren zur Zielscheibe des rechten Lagers.
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Ungeachtet der Anfeindungen setzte sie mit dem Nationalteam im Rechtsstreit mit dem eigenen Verband Equal Pay für die US-Frauen durch - im Fußball bekanntlich deutlich erfolgreicher als die männlichen Kollegen. Ihr Trophäenschrank kann sich ebenfalls sehen lassen: Zweimal wurde "Pinoe" Weltmeisterin, einmal holte sie Olympisches Gold.