(cfl/cze) - Wenn sich am Samstagabend im Berner Stade de Suisse Wladimir Klitschko und Tony Thompson gegenüberstehen, ist das alles andere als ein Routine-Termin für den ukrainischen Titelverteidiger: Der aktuelle Schwergewichts-Weltmeister der Verbände IBF, WBO, WBA und IBO trifft auf einen Gegner, der die Klitschkos in- und auswendig kennt.
12. Juli 2008 in der Colorline-Arena in Hamburg: Nach elf zähen Runden besiegt der Ukrainer seinen Herausforderer Tony Thompson durch technischen K.o. In einem Gespräch mit der "Basler Zeitung" erinnert sich "Dr. Eisenfaust": "Es war einer meiner schlimmsten Kämpfe. Wir mussten im Verlauf des Kampfs die Strategie ändern, um zu gewinnen."
Und das ist noch längst nicht alles. 2003 war der US-Amerikaner Thompson Klitschkos Sparringspartner. "Er sparrte auch schon mit meinem Bruder Witali. Er kennt die Klitschkos in- und auswendig. Und es ist seine letzte Chance. Ich gehe davon aus, dass mir der beste Thompson gegenübersteht, den es je gab," verriet
Auch die Physis Thompsons spricht eine eindeutige Sprache. Mit einer Größe von 1,96 Meter ist er nur vier Zentimeter kleiner als der 36-jährige Weltmeister aus der Ukraine. 111 Kilogramm bringt der 40-Jährige aktuell auf die Waage und ist damit nur zwei Kilogramm leichter als der Titelträger. Auch Trainer Barry Hunter ist von seinem Schützling überzeugt. "Erst ist er ruhig, dann kommt Tony völlig unerwartet und walzt alles nieder," berichtete Hunter dem "Hamburger Abendblatt".
Auch das wird den US-Amerikaner zusätzlich motivieren: Beim traditionellen Stare-down - dem rituellen Anstarren beim Pressetermin vor dem Kampf - erdreiste sich ein jugendlicher Schweizer dem "Hamburger Abendblatt" zufolge, den 40-jährigen Herausforderer zu beschimpfen. "Tony, you lose," rief der Eidgenosse (zu deutsch: "Tony, du verlierst") laut in Richtung Bühne. Prompt kam die Reaktion - Thompson zeigte dem Zwischenrufer den Mittelfinger.
Heute Abend wissen wir mehr: War es nur ein Routine-Termin für Wladimir Klitschko oder konnte Tony Thompson dem ukrainischen Riesen tatsächlich gefährlich werden? Im Stade de Suisse gibt es die Antwort.
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