Die Verbrechen des Turntrainers Larry Nassar waren offenbar kein Einzelfall - laut einem Medienbericht ermittelt das US-Justizministerium flächendeckend zu sexuellem Missbrauch im US-Sport.
Das US-Justizministerium hat offenbar eine flächendeckende Untersuchung zu sexuellem Missbrauch im US-amerikanischen olympischen Sport eingeleitet. Dies berichtete das Wall Street Journal am Freitag.
Die Untersuchungen, die sich hauptsächlich auf das Turnen konzentrieren, gingen demnach auf den Skandal um Larry Nassar zurück.
Mehr als 350 Mädchen und junge Frauen, darunter die Olympiasiegerinnen
"Anzeichen von weitverbreitetem Kindesmissbrauch"
Das Wall Street Journal gab nicht an, wann die Untersuchung begann und wann sie voraussichtlich abgeschlossen sein soll. Unter Berufung auf eine Quelle erklärte das Blatt jedoch, das Justizministerium prüfe "in großem Stil Fehler im olympischen System, um auf Anzeichen von weitverbreitetem Kindesmissbrauch zu reagieren".
Die Staatsanwaltschaft habe bereits einige Zeugen befragt und Dokumente vom US Center for Safesport gesammelt, einer Einrichtung, die vor zwei Jahren ins Leben gerufen wurde, um Berichte über Missbrauch im US-amerikanischen Sport zu bearbeiten.
Missbrauchsskandale erschüttern immer wieder US-Sport
In einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag weigerten sich die Geschäftsführerin des Olympischen Komitees der USA, Sarah Hirshland, und die USOPC-Vorsitzende Susanne Lyons, Fragen zum Bericht des Wall Street Journal zu beantworten.
"Jeder Fall, der mit potenziellem oder tatsächlichem Missbrauch von Athleten zusammenhängt, erfordert eine gründliche Untersuchung. Wir haben bei allen behördlichen Untersuchungen mitgearbeitet und werden dies auch weiterhin tun", erklärte USOPC-Sprecher Mark Jones.
Die olympischen Organisationen der USA sind seit mehr als einem Jahrzehnt von einer Reihe von Missbrauchsskandalen erschüttert. Sportarten wie Schwimmen, Taekwondo, Eisschnelllauf und Judo wurden bereits vor dem Nassar-Skandal zur Rechenschaft gezogen. Die Misshandlungen waren Gegenstand interner und kongressbezogener Ermittlungen. (hub/afp)
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