Der Stern des bislang besten deutschen NBA-Profis Dirk Nowitzki könnte schon bald verglühen, doch in Dennis Schröder steht ein junger Mann in den Startlöchern, der es dem elffachen NBA-Allstar bald nachmachen möchte: Der 19-Jährige aus Braunschweig hat sich für die NBA-Draft angemeldet und könnte schon in der ersten Runde gezogen werden - so wie 1998 Dirk Nowitzki auch.
Zwar liegen zwischen dem 2,13 Meter großen Blonden und dem nur 1,86 Meter großen
Im diesjährigen Abschlussspiel des Nike Hoop Summits erzielte Schröder beim 112:98-Sieg einer Weltauswahl junger Basketballer gegen die stärksten Nachwuchsspieler der USA 18 Punkte und sechs Assists. Damit zeigte Schröder vor den Augen zahlreicher NBA-Scouts eine starke Leistung. Auch
Schröder ein Erstrunden-Pick?
Doch wie steht es um die Aussichten Schröders, wirklich in der ersten Runde von einem NBA-Club verpflichtet zu werden? Die NBA-Draft findet am 27. Juli in New York statt und ist der wichtigste Talente-Pool der besten Basketball-Liga der Welt. Das Event wird live im Fernsehen übertragen und von einem riesigen Medien-Hype begleitet. Spieler, die in der ersten Runde gezogen werden, schaffen es fast immer in ihr Team und haben damit alle Möglichkeiten für eine Karriere in der NBA. Schröders Chancen stehen gut: Experten von zwei Portalen, die sich ausschließlich mit der Draft beschäftigen, sehen ihn als Pick in der Mitte der ersten Runde. nbadraft.net sieht Schröder derzeit an 17. Stelle, die Kollegen von draftexpress.com an 19. Stelle.
Der Spieler selbst hat übrigens keinen Einfluss darauf, für welche Mannschaft er in der kommenden Saison das Trikot überstreifen wird. Grundsätzlich sollen die schlechtesten Team der Vorsaison die besten Nachwuchsspieler erhalten, um für Wettbewerbsfähigkeit zu sorgen. So erging es 1998 auch Dirk Nowitzki: Das deutsche Ausnahmetalent wurde an Nr. 9 von den Milwaukee Bucks gezogen, dann aber sofort an die Dallas Mavericks weitergereicht.
Behalten die Experten recht und Schröder wird in der Mitte der ersten Runde ausgewählt, könnte das für seine Entwicklung als Basketballer sogar von Vorteil sein: Schröder würde bei einem Team anfangen, dass im Mittelfeld der Liga steht und ihm die Möglichkeit bietet, sich langsam an das deutlich höhere Niveau in der NBA zu gewöhnen. Auch der Erwartungsdruck, der schon so manchem jungen Spieler schwer zu schaffen gemacht hat, wäre so deutlich geringer.
Auch die Bundesliga will Schröder
Erst in der vergangenen Saison hatte Schröder, dessen Vater Deutscher war und dessen Mutter aus Gambia stammt, sein BBL-Debüt bei den Braunschweig Phantoms gegeben. Der U20-Nationalspieler stand in der abgelaufenen Bundesliga-Saison schon rund 25 Minuten pro Partie auf dem Parkett. Ausgerechnet beim Auswärtsspiel in München stand der kleine Spielmacher erstmals in der ersten Fünf - und Schröder führte die Niedersachsen zum Überraschungscoup an der Isar.
Sofort wurden auch die Begehrlichkeiten der finanziell besser ausgestatteten Teams in Deutschland klar: "Es ist keine Frage, dass er ein außergewöhnliches Talent ist", sagte etwa ALBA Berlins Geschäftsführer Marco Baldi. Sollte es also mit der NBA nicht oder nicht sofort klappen, könnte Schröder zunächst auch weiter in Deutschland spielen.
Zwei weitere deutsche Spieler in der Draft
Zwei weitere deutsche Talente trauen sich den Sprung in die stärkste Liga der Welt zu: Die beiden Nationalspieler Elias Harris und Philipp Neumann haben sich ebenfalls zur Draft angemeldet. Der 22-jährige Harris hat eine solide Karriere mit den Gonzaga Bulldogs in der US-College-Liga hinter sich, scheiterte mit seiner Mannschaft im diesjährigen Turnier der besten 64 Mannschafen jedoch früh. Der 21-jährige Neumann spielte zuletzt beim deutschen Meister Bamberg und erzielte in durchschnittlich 12 Minuten Einsatzzeit 5,6 Punkte.
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