Einst war Eric Lamaze einer der besten Springreiter der Welt. 2008 holte er Gold bei den Olympischen Spielen in Peking. 2017 gab der Kanadier bekannt, an Krebs erkrankt zu sein. Jetzt stellt sich heraus: Das war eine Lüge.
Der ehemalige kanadische Springreiter Eric Lamaze hat offenbar eine schwerwiegende Krebserkrankung erfunden. Wie zuerst das Reit-Fachmedium "Horsesport.com" unter Berufung auf das zuständige Gericht berichtete, hat Lamaze dem Ontario Superior Court of Justice in Kanada gefälschte Unterlagen über seinen schlechten Gesundheitszustand vorgelegt.
2017 behauptete Lamaze, er sei an einem Gehirntumor erkrankt. Die Anteilnahme in der Reit-Welt war groß. Nun stellt sich heraus: Der heute 55-Jährige war nie an Krebs erkrankt.
Lamaze versuchte, Gerichtstermine zu verschleppen
Lamaze streitet sich seit mittlerweile 13 Jahren mit einem US-Familienunternehmen vor Gericht. Er war im Jahr 2010 beschuldigt worden, Pferde schlechter Qualität für 500.000 Euro und damit viel zu teuer verkauft zu haben. Kläger ist das Familienunternehmen "Iron Horse Farm Inc." aus den USA.
Hintergrund der Lüge ist dem Bericht zufolge demnach, dass der Olympiasieger von 2008 Gerichtstermine verschleppen wollte. Um Termine zu verschieben, reichte Lamaze immer wieder ärztliche Berichte über seinen Gesundheitszustand ein, die sich nun als gefälscht herausstellten.
"Herr Lamaze hat versucht, das Gericht zu betrügen, indem er drei gefälschte Briefe eingereicht hat, die fälschlicherweise vorgeben, medizinische Berichte über den schlimmen Gesundheitszustand von Herrn Lamaze zu sein", zitierte Horsesport.com den zuständigen Richter.
Lamaze muss wegen Verschleppung der Gerichtstermine 32.400 Dollar zahlen
Lamaze wurde zunächst zu einer Zahlung von 32.400 US-Dollar verurteilt, um die Kosten des Klägers zu decken, die durch die versuchte Vertagung entstanden seien. Die Summe ist bis zum 29. September zu begleichen, zudem muss der Angeklagte bis zum 9. Oktober einen neuen Anwalt finden, da sein bisheriger Anwalt wegen eines Interessenskonfliktes seine Vertretung aufgab.
Sollte Lamaze den Forderungen nicht nachkommen, würde er die Anklage durch Versäumnis bestätigen. "Iron Horse" muss allerdings noch die Höhe des entstandenen Schadens nachweisen. (SID/ank)
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