Stuttgart - Der Deutsche Turner-Bund (DTB) bemüht sich nach eigener Aussage weiter darum, die von früheren Athletinnen angeprangerten Missstände in seinem Leistungssystem zu beheben. Es gelte "regelmäßig zu hinterfragen, welche Maßnahmen sinnvoll sind und nachhaltig zu einer Veränderung des Systems beitragen und wo es weitere Anpassungen und Verbesserungen geben muss", teilte der Verband auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. "Der angestrebte Kultur- und Strukturwandel wird jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen."
"An vielen Stellen auf einem guten Weg"
Angeführt von den ehemaligen Auswahl-Turnerinnen Tabea Alt und
"Wir haben uns im Jahr 2021 aufgemacht, das System grundlegend zu verändern und sind unseres Erachtens an vielen Stellen auch auf einem guten Weg", erklärte der DTB. "Aber wir müssen feststellen, dass es wohl einerseits noch länger dauern wird, bis wir auf allen Ebenen bis in die Turnhallen durchgedrungen sind und die Maßnahmen flächendeckend greifen und andererseits weitere Maßnahmen notwendig sind."
Konkrete Maßnahmen in Stuttgart
Am Stützpunkt in Stuttgart seien nach den 2021 von Alt - damals noch intern - erhobenen Vorwürfen die Problemfelder "Umgang mit Verletzungen", "Kommunikation", "pädagogische Steuerung" und "Belastungssteuerung" angegangen worden, so der Dachverband. Unter anderem würden seitdem Planungsgespräche protokolliert und Workshops mit Sportpsychologen absolviert. Zudem würden die Turnerinnen ein System bedienen, anhand dessen die Belastungssteuerung im Training stattfindet.
Diese Woche werden auch Bundestrainer Gerben Wiersma und Nachwuchsbundestrainerin Claudia Schunk Einsätze im Stuttgarter Kunstturnforum übernehmen. "Sie haben dabei keinen Auftrag in Sinne des Aufarbeitungsprozesses, sondern es geht um eine bestmögliche Absicherung des Trainings der Kaderathletinnen", teilte der DTB dazu mit. © Deutsche Presse-Agentur
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