Rechtzeitig zur K.o.-Runde sind die deutschen Volleyballer voll da. Georg Grozer & Co. bezwingen im spannenden Achtelfinale die Niederlande mit 3:1. Die Medaillenhoffnung lebt weiter.
Georg Grozer spannte die Muskeln an, Christian Fromm wedelte glücklich mit einem Handtuch. Dank ihrer besten Turnierleistung sind die deutschen Volleyballer ins EM-Viertelfinale eingezogen. Der Vize-Europameister von 2017 bezwang Co-Gastgeber Niederlande am Samstag nach einem klaren Formanstieg mit 3:1 (25:17, 25:22, 30:32, 25:23).
Im dritten Satz ließen Georg Grozer und seine Teamkollegen sogar sechs Matchbälle ungenutzt, erlebten dadurch im spannenden Achtelfinale aber keinen psychologischen Knacks. Der insgesamt achte Matchball schließlich im vierten Durchgang saß dann.
Diagonalangreifer Grozer ragte in Apeldoorn mit 20 Punkten aus der deutschen Offensive heraus. "In dem Moment, wo ich bemerkt habe, dass wir als Mannschaft funktionieren, habe ich keine Zweifel gehabt, dass wir das Spiel gewinnen", sagte der 34-Jährige.
Der nächste Gegner: Weltmeister Polen
"Ich will hier jetzt nicht irgendwie euphorisch werden, weil wir vorher nicht todtraurig waren, aber es war unglaublich wichtig, weil große Teile von dem, die wir uns vorgenommen haben, funktioniert haben. Gerade wie wir im ersten Satz aufgetreten sind", sagte Kapitän Lukas Kampa.
Nach einer wechselhaften Vorrunde ist die Mannschaft von Nationalcoach Andrea Giani rechtzeitig zur K.o.-Phase voll da und hält ihre Medaillenhoffnung weiter am Leben. Im Viertelfinale am Montag (20.00 Uhr/Sport1+) trifft Deutschland allerdings auf Weltmeister Polen um den früheren Bundestrainer Vital Heynen, der Außenseiter Spanien locker mit 3:0 aus dem Weg räumte.
Die Deutschen waren von Beginn an voll da. Die wechselhaften Leistungen aus der Gruppenphase hatten Grozer & Co. offensichtlich komplett abgehakt und starteten fast schon unbelastet in die K.o.-Runde. Der EM-Zweite von 2017 agierte mit hoher Konzentration und Intensität, im Aufschlag zeigten sich die Deutschen ebenso erheblich verbessert wie im Block.
Wichtig war auch, dass Grozer in der Offensive schnell auf Touren kam. Mit einer starken Aufschlagserie bescherte der 34 Jahre alte Diagonalangreifer den Gewinn des ersten Durchgangs, brach später aber nicht mehr ganz so erfolgreich durch die niederländische Abwehr.
Unbeirrt in Richtung Sieg
Giani hatte sein Team im Vergleich zum 1:3 gegen Spanien zum unrühmlichen Vorrundenende auf zwei Positionen umgestellt: Ruben Schott und Marcus Böhme begannen für Denis Kaliberda und Anton Brehme. Vor allem Routinier Böhme eroberte im Mittelblock rasch die Lufthoheit.
Der zweite Satz war zwar bedeutend enger als noch Durchgang eins und Gianis Männer lagen 20:21 zurück. Doch die Deutschen spielten unbeirrt weiter und hatten in engen Situationen auch das zuvor noch fehlende Glück auf ihrer Seite. Der aufdrehende Außenangreifer Fromm machte mit dem zweiten Satzball die 2:0-Führung perfekt.
Nerven bewahren, Endphase nutzen
Rund lief noch nicht alles bei den Deutschen, zumal sich die Niederlande gegen ihr Aus stemmten. Im dritten Satz nutzte der EM-Zweite von vor zwei Jahren sogar sechs Matchbälle nicht. Deutschland ließ sich davon aber nicht runterziehen und bewahrte im engen vierten Durchgang die Nerven, Fromm trumpfte in der Endphase auf. Die Erleichterung nach dem Einzug ins Viertelfinale war riesig. (best/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.