Am 5. August ist es endlich soweit: In Rio de Janeiro werden die Olympischen Spiele 2016 eröffnet und mit den Sportarten Rugby und Golf feiert die Gemeinschaft zwei weitere olympische Disziplinen.

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  • Rugby und Golf werden erneut olympische Disziplinen
  • Golf war 1904 Teil der Olympischen Spiele
  • Rugby war 1914 olympische Disziplin und wird nach 92 Jahren wieder aufgenommen

10.500 Athletinnen und Athleten aus mehr als 200 Nationen werden am 5. August zu Olympia 2016 unter großem Jubel winkend und fahnenschwenkend ins legendäre Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro einziehen, und Millionen von Sportfans rund um den Globus die Entzündung des olympischen Feuers live im Fernsehen verfolgen. In den darauffolgenden Wochen bis zum 21. August werden sportliche Höchstleistungen in 28 Sportarten geboten. Für manche ein besonderes Highlight: Neben den etablierten Sportarten feiert die olympische Gemeinschaft in diesem Jahr die Rückkehr zweier alter Bekannter: Rugby und Golf sind wieder mit dabei!



Lange Olympia-Abstinenz für Golf und Rugby beendet

Es geht um Gold! Und das in nicht weniger als 28 Sportarten. Und es gibt bedeutende Neuerungen, denn auch die Sportarten Golf und Rugby sind wieder Teil der olympischen Disziplinen. Der letzte Olympia-Auftritt der Golfer liegt über 100 Jahre zurück und fand 1904 in St. Louis statt. Rugby war zuletzt 1914 Teil der Olympischen Spiele und kehrt somit nach insgesamt 92 Jahren wieder zu den Olympischen Wettkämpfen zurück. Angesichts solcher Zeitspannen dürfte es sich für die meisten Zuschauer also um Premieren handeln – und für die beteiligten Athletinnen und Athleten ist die olympische Bühne eine einzigartige Chance, sich und ihren Sport zu promoten.

Wie Golf und Rugby zählten auch Baseball und Softball, sowie Squash, Karate und Inlineskating zu den Bewerbern für eine Aufnahme in die olympischen Disziplinen, doch allein Golf und Rugby schafften es und wurden im Oktober 2009 vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) wieder ins Portfolio der olympischen Sportarten aufgenommen. Bereits jetzt ist sicher: Auch bei den Sommerspielen 2020 im japanischen Tokio wird Rugby Teil des Programms sein. 2016 wird olympisches Rugby übrigens erstmals in der 7-gegen-7-Variante Rugby sevens gespielt, das heißt, jede Mannschaft agiert mit nur 7 statt der sonst beim klassischen Rugby (rugby union) üblichen 15 Feldspieler.


Rugby sevens im Detail

Rugby sevens ist eine 1883 im schottischen Melrose erdachte, eigenständige Variante der Kontaktsportart, der aber ebenfalls das rugby-union-Regelwerk zugrunde liegt. Gespielt wird auf einem klassischem Rugbyfeld von 100 Metern Länge und 70 Metern Breite, allerdings ist die Spielzeit kürzer: Ein Spiel dauert zweimal 7 Minuten, unterbrochen durch eine einminütige Pause. Endspiele dauern hingegen 10 Minuten, während die Pause auf 2 Minuten heraufgesetzt ist. Alle 4 Jahre wird eine eigene Weltmeisterschaft, die "Rugby World Cup Sevens" ausgetragen. Bei den Olympischen Spielen von Rio de Janeiro sind, neben den als Gastgeber gesetzten brasilianischen Teams, je 11 weitere Frauen- und Männerteams im Wettstreit um die Medaillen vertreten.


Auch Golf ist wieder olympisch

Dass die Golfer so lange Zeit nicht an den Olympischen Spielen teilgenommen haben, hängt sicherlich auch mit dem damals recht geringen Interesse großer Teile des Golf-Establishments an der Teilnahme an den Londoner Spielen 1908 zusammen. Damals kam es zusätzlich auch zu Streitigkeiten, die die Teilnahmeberechtigungen betrafen. Der Streit endete schließlich damit, dass sämtliche Spieler außer einem ihre Teilnahme zurückzogen: Der Kandier George Seymor Lyon, Olympiasieger von 1904, reiste an, um seinen Titel zu verteidigen, und musste feststellen, dass er der einzige verbliebene Spieler im olympischen Golfturnier war. Man bot ihm trotzdem die Goldmedaille an – er lehnte jedoch ab.



1920, im Rahmen der Spiele von Antwerpen, unternahm man einen neuen Versuch, olympisches Golf zu etablieren, doch scheiterte das Vorhaben abermals am Desinteresse der Sportler. Im Jahr darauf verschärfte das IOC die generellen Voraussetzungen zur Teilnahme an den Spielen. Fortan war es beispielsweise erforderlich, dass ein Sport in mindestens 40 Ländern ausgeübt wird und zudem über ein verantwortliches internationales Verwaltungsgremium verfügt. Für den Golfsport mit seinen 2 Kontrollorganisationen war das letztlich gleichbedeutend mit einem Ausschluss von den Berliner Spielen 1936.


80 Jahre später, im August 2016, stehen in Brasilien nun wieder 8 Tage olympisches Golf auf dem Programm – jeweils 4 Tage für die Frauen und 4 für die Männer. Somit erfährt Olympia 2016 durch die neuen Disziplinen eine Bereicherung, die zahlreiche Sportfans interessieren dürfte.  © 1&1 Mail & Media

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