- Florian Wellbrock gewinnt bei den Olympischen Spielen Bronze, die erste Männer-Medaille seit 21 Jahren.
- Auf Gold muss der Deutsche Schwimm-Verband 13 Jahre nach Britta Steffen und 33 Jahre nach Michael Groß weiter warten.
- Wellbrock hat noch eine große Chance.
Doppel-Weltmeister
"Nicht ohne Grund hat das so lange gedauert bis deutsche Schwimmer Olympiamedaillen geholt haben. Jetzt haben wir zwei", sagte Wellbrock im ZDF zu den zwei Bronzemedaillen von ihm und seiner Verlobten Sarah Köhler, die auf der Tribüne mitfieberte. Wellbrock schlug nach 14:40,91 an und blieb damit rund vier Sekunden über seiner Weltjahresbestzeit. Sieger Finke schwamm 14:39,65 und kam mit der Zeit des Finales am Vormittag in Japan am besten zurecht.
Vor Wellbrock hatte Rückenschwimmer Stev Theloke im Jahr 2000 als letzter deutscher Mann mit Bronze über 100 Meter eine olympische Medaille in einer Einzel-Disziplin im Becken bejubelt. Bei den Herren wartet der Deutsche Schwimm-Verband seit Michael Groß vor 33 Jahren auf eine Goldmedaille. Damals gewann auch Uwe Daßler Gold für die DDR.
Wellbrock hat noch eine weitere Medaillenchance
Platz vier über 800 Meter Freistil hatte Wellbrock trotz guter Zeit gewurmt. Über seine Paradestrecke schlug er als Dritter zurück. Das war ihm noch besser bei der WM 2019 geglückt, als er über 800 Meter sogar im Vorlauf ausgeschieden war. Wellbrock triumphierte bei der WM als Erster im Becken und über zehn Kilometer im Freiwasser. In Tokio kann er in der nächsten Woche im Meer noch Gold über zehn Kilometer holen. "Eine Feier ist nicht drin. Ich muss jetzt regenerieren für die zehn Kilometer. Das wird anstrengend genug", sagte Wellbrock.
Nach Bronze durch Köhler über 1.500 Meter Freistil setzte ihr Verlobter Wellbrock über dieselbe Distanz einen glanzvollen Schlusspunkt der Beckenschwimmwoche. Anders als 2012 und 2016 durfte sich der Deutsche Schwimm-Verband wieder über olympische Ehren freuen, doch im Tokyo Aquatics Centre gab es auch viele Enttäuschungen. Doch das war im Bronze-Jubel um Wellbrock erstmal kein Thema.
Vor dem Auftritt von Wellbrock und Co. über die längste Distanz wurde der Topsprinter gekürt. Bei den Herren gewann der nun sechsmalige Olympiasieger Caeleb Dressel aus den USA über 50 Meter Freistil in olympischer Rekordzeit von 21,07 Sekunden. Bei den Frauen gewann 100-Meter-Olympiasiegerin Emma McKeon aus Australien über dieselbe Distanz ebenfalls mit einer olympischen Bestzeit in 23,81 Sekunden. © dpa
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