• 21:05 Uhr: ➤ Boxerin Khelif reicht Klage ein
  • 18:09 Uhr: Deutsche Bundesregierung reagiert auf herbe Sportler-Kritik
  • 17:25 Uhr: Hochsprung-Star in der Notaufnahme
  • 15:55 Uhr: DJ schlichtet Streit im Beachvolleyball
  • 13:32 Uhr: Thordsen verfehlt Medaille im Kajak-Einer deutlich
  • 13:14 Uhr: Deutsche Schwimmerin erkrankt nach Rennen in der Seine
  • 11:28 Uhr: Ogunleye schwärmt von Konkurrentin
  • 11:06 Uhr: Drama um Marathon-Legende Kipchoge
  • 07:34 Uhr: Letzte Übertragung für Leichtathletik-Legende Norbert König

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➤ Boxerin Khelif reicht Klage ein

  • 21:05 Uhr

Die algerische Box-Olympiasiegerin Imane Khelif zieht im Kampf gegen Hasskommentare im Internet vor Gericht. Wie ihr Anwalt Nabil Boudi am Samstag schriftlich mitteilte, habe er bereits am Freitag wegen schwerer Belästigung im Internet "eine Strafanzeige eingeleitet". Khelif sah sich bei den Olympischen Spielen in Paris tagelang einer Debatte um ihr Geschlecht ausgesetzt.

Nach dem Gewinn der Goldmedaille in der Klasse bis 62 kg am Freitag habe sich Khelif nun dazu entschieden, "einen neuen Kampf zu führen: den für Gerechtigkeit, Würde und Ehre". Die Ermittlungen müssten klären, "wer diese frauenfeindliche, rassistische und sexistische Kampagne initiiert hat", sie müsse sich aber auch auf "diejenigen konzentrieren, die diese digitale Lynchjustiz angeheizt haben".

Khelif bekommt dabei Unterstützung von Menschenrechtsorganisationen. "Das entsetzliche Ausmaß an Online-Missbrauch gegen Imane Khelif und Lin Yu-ting ist ein weiteres tief verstörendes Beispiel des toxischen, sexistischen und rassistischen Diskurses, der Frauen Schaden im Sport und in der Gesellschaft zugefügt hat", hatte Stephen Cockburn von Amnesty International in der Mitteilung der Sports & Rights Alliance gesagt. Auch Vertreter weiterer Menschenrechts-Organisationen wie Human Rights Watch und ILGA World unterstützten die Athletin. (sid/dpa/ska)

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Die weiteren Olympia-News vom 10. August 2024:

Historisches Triple für Faith Kipyegon

  • 21:04 Uhr

Mittelstrecken-Königin Faith Kipyegon hat als erste Frau das historische Gold-Triple über 1500 m perfekt gemacht. Die Weltrekordlerin krönte sich am Samstag in Paris in einem spannenden Rennen zum bereits dritten Mal in Folge zur Olympiasiegerin, die Kenianerin war im Stade de France in olympischer Rekordzeit von 3:51,29 Minuten nicht zu bezwingen.

Silber ging in einem spektakulären Finish an die Australierin Jessica Hull (3:52,56) vor Georgia Bell aus Großbritannien (3:52,61). Die deutsche Starterin Neele Wessel (Berlin) war im Hoffnungslauf ausgeschieden.

Kipyegon holte ihre bereits zweite Medaille bei den Sommerspielen in Paris. Die 30-Jährige war über die 5000 m zunächst disqualifiziert worden, nachdem sie als Zweite über die Ziellinie gelaufen war. Die Bestrafung wurde nach einem Protest aber zurückgenommen. (sid)

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Keine deutsche Medaille im Madison

  • 19:29 Uhr

Mit zerfetzter Radhose kämpfte sich Theo Reinhardt um das Holzoval, doch der Traum von einer olympischen Medaille mit Altmeister Roger Kluge ist wieder geplatzt. Das Weltmeister-Duo von 2018 und 2019 musste sich bei den olympischen Bahnrad-Wettbewerben im Madison nach 50 Kilometern mit dem siebten Platz begnügen. Gold ging an Portugal vor Italien und Dänemark.

Theo Reinhardt hat eine sichtbare Wunde von seinem Sturz zurückgetragen. © AFP/SEBASTIEN BOZON

Bereits in der 20. von 200 Runden kam Reinhardt nach einer Kollision mit einem Neuseeländer zu Fall. Der Berliner stieg aber schnell wieder auf das Rad und setzte die Punktejagd mit Kluge fort - ohne Erfolg. Schon in Tokio vor drei Jahren war der Medaillentraum nach einem Sturz - damals erwischte es Kluge - geplatzt. (dpa)

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Deutsche Bundesregierung regiert auf Sportler-Kritik

  • 18:09 Uhr

Nach der Kritik der Kajak-Olympiasieger Max Rendschmidt und Tom Liebscher-Lucz hat die Bundesregierung die Wichtigkeit der Sportförderung unterstrichen. "Klar ist, Sport ist ein wichtiger Bestandteil unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens – das gilt für den Breiten- und Leistungssport gleichermaßen. Der Bundesregierung ist es deshalb wichtig, Sport und damit die Athletinnen und Athleten zu fördern", teilte ein Regierungssprecher auf dpa-Anfrage mit: "Denn nur mit großen Kraftanstrengungen und persönlichen Entbehrungen sind solche Erfolge, wie die bei den Olympischen Spielen möglich."

Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte in den vergangenen Tagen die Olympischen Spiele in Paris. "Wichtig ist nicht, dass Politiker nur fürs nächste Wahlergebnis hier sind, sondern dass Familie und Freunde da sitzen", sagte Rendschmidt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Er soll lieber Entscheidungen für den Sport treffen. Die Liebe zum Sport wird immer dann entdeckt, wenn es Medaillen gibt."

Scholz habe bei seinem zweiten Olympia-Besuch in Paris "mit vielen deutschen Athletinnen und Athleten austauschen und seine Wertschätzung für die olympischen und auch persönlichen großen Erfolge ausdrücken" können, hieß es von dem Regierungssprecher: "Dass es, was die Sportförderung betrifft, immer auch besser gehen kann, hat der Bundeskanzler aus den persönlichen Gesprächen mitgenommen." (dpa)

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Hochsprung-Star Tamberi in der Notaufnahme

  • 17:25 Uhr

Gianmarco Tamberi gehört zu den Gold-Favoriten, wenn heute um 19:00 Uhr das Hochsprung-Finale im Stade de France stattfindet. Doch nur Stunden vor dem Beginn des Wettkampfs muss Tamberi in die Notaufnahme gebracht werden. Das teilte der Italiener selbst bei Instagram mit.

Er habe zweimal Blut erbrochen, leidet offenbar unter einer Nierenkolik. "Der Schmerz, den ich heute Morgen fühle, egal wie stark, ist nichts im Vergleich zu dem, was ich in mir fühle", schrieb er bei Instagram. Die Situation nannte er einen "Alptraum". Zunächst ist unklar, ob der Italiener beim Finale antreten kann.

Doch gegen 17:00 Uhr gibt er dann die Entwarnung: "Ich werde da sein!", schreibt er, auch wenn man ihm die Strapazen der vergangen Stunden deutlich ansieht.

Inwiefern er seine Bestleistung abrufen und seine Goldmedaille von Tokio wiederholen kann, wird jedoch erst der Abend zeigen. (ska)

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Erstmals seit 2012: Deutsche Wasserspringer ohne Medaille

  • 16:37 Uhr

Die deutschen Wasserspringer bleiben erstmals seit 2012 bei Olympischen Spielen ohne Medaille. Im letzten Wettkampf der Sommerspiele von Paris konnte Timo Barthel erwartungsgemäß nicht um die Podestplätze mitspringen. Der 28-Jährige erhielt für seine sechs Sprünge aus zehn Metern Höhe 446,20 Punkte und belegte den sechsten Platz. Auf Bronze und Noah Williams aus Großbritannien fehlten Barthel etwas mehr als 51,15 Zähler.

Der Olympiasieg ging auch zum Abschluss der Sprungwettkämpfe im Centre Aquatique an China. Cao Yuan siegte vor Rikuto Tamai aus Japan. China gewann alle acht Entscheidungen im Wasserspringen.

Bei Olympia in Tokio 2021 hatten Patrick Hausding und Lars Rüdiger sowie Tina Punzel und Lena Hentschel jeweils Bronze im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett gewonnen. In Rio de Janeiro 2016 gewann Patrick Hausding Bronze im Einzel vom Drei-Meter-Brett. Hausding und Punzel haben ihre Karrieren inzwischen beendet. (dpa)

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DJ schlichtet Streit zwischen Beachvolleyballerinnen

  • 15:55 Uhr

So hatte John Lennon sich das vorgestellt. Als es im Finale der Beachvolleyballerinnen zu einem lautstarken Streit kommt, legt der DJ einfach "Imagine" auf - und sorgt mit dem Klassiker des Ex-Beatle über eine friedliche und geeinte Welt für eine einmalige Atmosphäre im Stadion am Eiffelturm. Die Spielerinnen grinsen, die Fans schwenken die Arme in der Luft und singen lauthals mit.

Zuvor war es zwischen der Kanadierin Brandie Wilkerson und der Brasilianerin Ana Patricia im dritten Satz zu einem heftigen Wortgefecht am Netz gekommen. Die jeweiligen Partnerinnen Melissa Humana-Paredes und Duda eilten hinzu, der Schiedsrichter musste sich zwischen die Duos stellen. "Wir waren ziemlich auf 180, die Partnerinnen und der Schiedsrichter kamen dazu. Es war ein ziemliches Durcheinander", sagte Wilkerson.

Auslöser des Streits war wohl ein Missverständnis. Wilkerson berichtete, sie habe in Richtung ihrer Familie reagiert, die hinter den Brasilianerinnen saß. Diese dachten jedoch, sie würden von ihrer Gegnerin verhöhnt. "Aber nach dem Spiel war alles gut, wir umarmten uns direkt", sagte Wilkerson. Den Olympiasieg sicherten sich übrigens die Brasilianerinnen. (dpa)

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Thordsen verfehlt Medaille im Kajak-Einer deutlich

  • 13:32 Uhr

Jakob Thordsen hat mit Platz acht einen erfolgreichen Abschluss im Nautical Stadium in Vaires-sur-Marne verpasst. Der 24 Jahre alte Olympia-Debütant vom Hannoverschen KC verfehlte am dritten und letzten Finaltag der Rennkanuten die erhoffte Medaille als Letzter des Finals deutlich.

Im Kajak-Einer über 1.000 Meter siegte der Tscheche Josef Dostal etwas überraschend vor dem Ungarn Adam Varga sowie dessen Landsmann und Tokio-Olympiasieger Balint Kopasz. Anton Winkelmann aus Potsdam schaffte es als Siebter des Halbfinallaufes nur im B-Finale und wurde dort Zweiter. Den bisher letzten deutschen Olympiasieg im Kajak-Einer hatte Rüdiger Helm vor 44 Jahren 1980 in Moskau geholt.

Im extra für ihn maßgeschneiderten und 5.500 Euro teurem Carbon-Boot hatte Thordsen, der im vergangenen Herbst nach einem Fahrradsturz an der Schulter operiert werden musste, im Finale schwer zu kämpfen. Am Ende lag er rund fünf Sekunden hinter dem Vorletzten. (dpa)

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Deutsche Schwimmerin erkrankt nach Rennen in der Seine

  • 13:14 Uhr

Freiwasserschwimmerin Leonie Beck berichtet nach ihrem olympischen Rennen in der Seine von Krankheitssymptomen. Sie habe sich gestern neunmal übergeben, schrieb die 27-Jährige bei Instagram auf Englisch und berichtete zudem von Durchfall. Dazu postete Beck ein Bild, das sie etwas angeschlagen und mit erhobenem Daumen zeigt.

Die Europameisterin hatte am Donnerstag ihr olympisches Rennen über zehn Kilometer bestritten und dabei den neunten Platz belegt.

Um die Wasserqualität im großen Pariser Fluss hatte es während der Olympischen Spiele bereits rund um die Triathlon-Wettbewerbe viele Diskussionen gegeben. Zudem war ein Freiwasser-Training abgesagt worden, weil die Wasserwerte zu schlecht waren.

Für eine Übungseinheit am Mittwoch und die Rennen der Frauen am Donnerstag und der Männer am Freitag war die Wasserqualität laut Veranstalter dann aber ausreichend. Nach ihrem Wettkampf über zehn Kilometer hatte Beck noch die Hoffnung geäußert: "Ich hoffe, dass wir nichts davontragen." (dpa)

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Deutsche Ringer ohne Medaille

  • 13:24 Uhr

Der Deutsche Ringer-Bund (DRB) hat die Olympischen Spiele in Paris ohne Medaille beendet. Am Samstag verlor Erik Thiele (Mansfelder Land) in der Freistilklasse bis 97 kg seinen Auftaktkampf gegen den Arturo Silot Torres mit 0:5. Weil der Kubaner direkt im Anschluss seinerseits unterlag, gibt es für Thiele am Sonntag keine weitere Chance in der Hoffnungsrunde. Hierzu hätte Silot Torres das Finale erreichen müssen.

Vor drei Jahren in Tokio hatte der DRB die Erwartungen mit drei Medaillen übertroffen. Aline Rotter-Focken holte bei ihrem letzten Wettkampf den Olympiasieg, Frank Stäbler und Denis Kudla gewannen zum Abschluss ihrer aktiven Karrieren jeweils Bronze. Seitdem befindet sich das deutsche Ringen im Umbruch.

In Paris kam Annika Wendle am vergangenen Mittwoch einer Medaille aus DRB-Sicht am nächsten. Sie verletzte sich allerdings in ihrem Bronzekampf schwer am Knie und musste sich geschlagen geben. (sid)

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Turmspringer Barthel im Finale

  • 12:10 Uhr

Europameister Timo Barthel hat das letzte olympische Finale der Wasserspringer in Paris erreicht. Der 28-Jährige aus Halle/Saale kam trotz eines verpatzten vierten Sprungs im Halbfinale im Wassersportzentrum am Stade de France auf 411,50 Punkte und Platz neun. Realistische Medaillenchancen hat der WM-Dritte im Synchronspringen von 2022 im Endkampf der besten zwölf am Samstagnachmittag (15:00 Uhr) aber nicht: Rang drei war 65,50 Zähler entfernt.

Dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) droht damit die erste olympische Nullnummer im Wasserspringen seit London 2012. Als bestes Ergebis steht Platz sechs für die Tokio-Dritte Lena Hentschel und Jette Müller im Synchronspringen vom 3-m-Brett im allerersten Wettkampf vor zwei Wochen zu Buche. (sid)

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Ogunleye schwärmt von Konkurrentin

  • 11:28 Uhr

Am Tag nach dem Gewinn der Goldmedaille im Kugelstoßen hat Yemisi Ogunleye von ihrer Konkurrentin Maddison-Lee Wesche geschwärmt. Im Fernsehen waren Bilder zu sehen, wie die Neuseeländerin die Deutsche vor deren letztem Wurf offenbar motivierte. Ogunleye erzählte am Samstagvormittag in Paris, die beiden hätten sich vor dem letzten Versuch abgeklatscht. "Wir Mädels verstehen uns sehr gut. Sie ist eine tolle Person, die Ruhe in Person. Ich bin dankbar, diese Bühne mit ihr geteilt haben", sagte Ogunleye.

Die 25-Jährige hatte ihre Goldmedaille mit ihrem sechsten und letzten Wurf perfekt gemacht. Ihre 20 Meter konnte in der Folge auch Wesche nicht mehr übertrumpfen. "Es war ein unglaublicher Wettkampf vom Anfang bis zum Ende mit seinen Höhen und Tiefen", sagte Ogunleye am Tag darauf. Als die Kugel beim letzten Wurf ihre Hand verließ, habe sie nicht gedacht, dass sie so weit fliegen würde. Sie habe sich dann gedacht: "Wie zur Hölle ist die Kugel da hingekommen?"

Rund um den Wettkampf haben sie zahlreiche Nachrichten erreicht, erzählte Ogunleye. Eine Nachricht von ihrem Bruder vor dem Wettkampf habe sie dabei "besonders berührt". Er habe ihr nochmal ihren ganzen Werdegang bis Erreichen des Olympischen Finales vor Augen geführt.

Nun sei sie "dankbar, dass mit so einem coolen Team erlebt zu haben und diese Medaille mit einer Nation zu teilen". (lh)

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Drama um Marathon-Legende Kipchoge

  • 11:06 Uhr

Für Marathon-Legende Eliud Kipchoge verlief der vorletzte Tag der Olympischen Spiele in Paris besonders bitter. Beim Sieg des Äthiopiers Tamirat Tola spielte der Kenianer, einer der Favoriten, überhaupt keine Rolle.

Im Gegenteil: Kipchoge musste nach etwa der Hälfte des Rennens abreißen lassen, allem Anschein nach hatte der Läufer Seitenstechen und große Probleme mit dem Oberschenkel.

Eliud Kipchoge (l.) musste nach rund 30 Kilometern aufgeben.
Eliud Kipchoge (l.) musste nach rund 30 Kilometern aufgeben. © IMAGO/Xinhua/Li Ming

Einen der zahlreichen Anstiege, an dem am Samstagmorgen wie auch am Rest der Strecke Tausende Zuschauer für eine Gänsehautatmosphäre sorgten, musste der Olympiasieger von 2021 und 2016 gar im Gehen absolvieren, wenig später stieg er bei etwa Kilometer 31 aus.

Bester Deutscher war Ex-Europameister Richard Ringer, der in 2:09:18 Stunden auf Rang zwölf landete. "Zwölfter beim Marathon ist etwas anderes als Zwölfter in einer anderen Disziplin in der Leichtathletik. Es ist die einfachste Disziplin der Welt, man braucht nur ein Paar Schuhe", sagte Ringer zufrieden.

Er war glücklich, "so viele" hinter sich zu lassen, die eigentlich "deutlich schneller sind". "Ich habe mit den Höhenmetern alles ausgeschöpft dieses Jahr, mit Hitze-Trainingslagern, das hat sich bezahlt gemacht und zeigt, dass ich beim Marathon immer da bin", sagte Ringer. (ms/sid)

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Auftaktsieg für Taekwondo-Europameisterin Brandl

  • 10:04 Uhr

Taekwondo-Europameisterin Lorena Brandl ist mit einem souveränen Sieg in die Olympischen Spiele in Paris gestartet. Die 27 Jahre alte Oberbayerin setzte sich im Achtelfinale der Gewichtsklasse über 67 Kilogramm gegen die Kubanerin Arlettys Acosta Herrera durch. Im Viertelfinale ab 14:30 Uhr trifft sie auf die französische Lokalmatadorin Althéa Laurin.

Brandl ist die einzige Athletin der Deutschen Taekwondo Union, die sich für die Spiele in Paris qualifiziert hat. Sie gilt als Medaillenkandidatin. Natürlich sei Edelmetall auf der größten Bühne des Sports ein Ziel, hatte Brandl vor ihrer Olympia-Premiere gesagt. Sie werde ihren Wettkampf aber "Runde für Runde" und "Kampf für Kampf" angehen. Der erste Schritt Richtung Treppchen ist gemacht. (dpa)

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Gymnastinnen wollen nach Olympiasieg raus aus der Nische

  • 08:23 Uhr

Der glanzvolle Auftritt von Olympiasiegerin Darja Varfolomeev und der viertplatzierten Margarita Kolosov in Paris soll ihren Sport aus der Nische zu größerer Aufmerksamkeit führen. "Ich hoffe, dass die Rhythmische Sportgymnastik populärer wird in Deutschland. Auf jeden Fall haben die Leute Interesse an unserer Sportart. Es ist auch ein sehr schöner Sport", sagte Bundestrainerin Yuliya Raskina in Paris.

Die 17 Jahre Varfolomeev hatte am Freitag als erste deutsche Gymnastin Olympia-Gold gewonnen, die drei Jahre ältere Kolosov war knapp an Bronze vorbeigeschrammt. Für den Deutschen Turner-Bund (DTB) war es die erste olympische Gymnastik-Medaille seit Regina Weber 1984 in Los Angeles.

"Ich hoffe, die Sportart bekommt jetzt ein bisschen mehr Aufmerksamkeit. Es ist eine tolle Sportart", sagte die Potsdamerin Kolosov, die gemeinsam mit Varfolomeev bei Raskina am Bundesstützpunkt im schwäbischen Schmiden trainiert. Er freue sich, dass nicht nur zwei Sportlerinnen im Finale gestanden hätten, sondern unter den Top Vier gewesen seien, sagte DTB-Sportdirektor Thomas Guteknecht. "Das zeigt einfach, dass die Trainingsgruppe in Schmiden die stärkste der Welt ist. Wir hoffen, das zukünftig zu verstetigen, um da weiter in der Weltklasse mitspielen zu können", betonte er. (dpa)

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Letzte Übertragung für ZDF-Legende Norbert König

  • 07:34 Uhr

Norbert König verabschiedete sich mit Gold. Der langjährige Leichtathletik-Reporter des ZDF beendete am Freitagabend in Paris seine Laufbahn und durfte zum Abschluss die Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye interviewen, die bei den Olympischen Spielen überraschend Gold gewann. Der 65-Jährige geht demnächst in den Ruhestand und hatte seinen letzten Leichtathletik-Einsatz für das Zweite.

Norbert König im Gold-Interview mit Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye
Norbert König im Gold-Interview mit Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye. © IMAGO/Rene Schulz/FRANK HEINEN/rscp-photo

König gehört Jahrzehnte zu den prominentesten Sport-Journalisten des ZDF. Er war eines der Gesichter des Senders. König moderierte nicht nur bei Live-Übertragungen wie nordischen Ski- und Leichtathletik-Weltmeisterschaften, er präsentierte auch "Das aktuelle Sportstudio" und die "Sport-Reportage".

"Das ist ein bewegender Abend", sagte Olympia-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein zum Abschied. König antwortete: "Heute ist wie gemalt." Vor dem Abschied fügte Müller-Hohenstein noch an: "Du bist der Beste, es war mir eine Ehre. Ich werde dich drücken, da musst du durch." (sid)

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Heldin Berger dankt Hrubesch: "Der Elfmeter war für ihn"

  • 06:22 Uhr

Die deutsche Elfmeter-Heldin Ann-Katrin Berger hat ihre Parade in der Nachspielzeit des Bronze-Duells gegen Spanien dem scheidenden Bundestrainer Horst Hrubesch gewidmet. "Der Elfmeter war einfach für ihn", sagte die 33-Jährige.

In der neunten Minute der Nachspielzeit ahnte Berger die richtige Ecke gegen Weltfußballerin Alexia Putellas und hielt damit das 1:0 (0:0) zum Gewinn der Bronzemedaille für die DFB-Frauen fest. "Ich war mir sicher, dass Anne ihn hält. Ich habe da überhaupt keine Bedenken gehabt. Ich war eigentlich ruhig", sagte Hrubesch nach der Partie.

Berger selbst beklagte nach dem Spiel einen Blackout, konnte sich nicht so recht an die spielentscheidende Szene erinnern: "Ich habe echt keine Ahnung, was ich da gemacht habe. Mein Kopf hat sich ausgeschaltet."

Ihrem Trainer dankte sie, "dass er mir wirklich das Vertrauen gegeben hat, obwohl ich die letzten paar Jahre einfach sehr unter meinen Trainern gelitten habe und die nicht das Beste aus mir rausholen konnten." Der 73-Jährige habe ihr das nötige Selbstvertrauen gegeben.

Nach der erfolgreichen Olympia-Qualifikation im Februar hatte Hrubesch den Konkurrenzkampf im Tor ausgerufen. Berger, die beim US-Klub Gotham FC unter Vertrag steht, verdrängte die langjährige Stammtorhüterin Merle Frohms. (sid)

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Gold-Traum: Handballer sind "irgendwie noch nicht fertig"

  • 05:44 Uhr

Trotz der schon sicheren Silbermedaille und einem zuvor für unmöglich gehaltenen Erfolgslauf sehen die Deutschen Handballer das Olympia-Finale nicht nur als Zugabe. "Wir haben jetzt noch ein Spiel, um in die Geschichte eingehen zu können. Irgendwie sind wir noch nicht fertig. Jetzt wollen wir es auch zu Ende bringen", kündigte Rückraumspieler Julian Köster an. Im Spiel um Gold trifft die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason am Sonntag (13:30 Uhr) auf Weltmeister Dänemark.

Das DHB-Team ist Außenseiter – wie schon im Viertelfinale gegen Olympiasieger Frankreich. "Wir waren immer die Underdogs. Niemand hat damit gerechnet. Spätestens nach dem Frankreich-Spiel hat jeder gemerkt, dass was Besonderes gerade im Gange ist. Und, dass das vielleicht unser Moment, unsere Zeit ist, etwas Besonderes zu erreichen", beschrieb Spielmacher Juri Knorr den deutschen Höhenflug.

Der Druck, mit einer Medaille die Heimreise antreten zu müssen, ist nach dem 25:24-Krimi gegen Spanien weg. "Erleichterung zu 100 Prozent. Das wird uns beflügeln. Wir werden alles reinwerfen. Mehr können wir nicht machen", versicherte Linksaußen Rune Dahmke. Der Finaleinzug ist schon jetzt der größte Erfolg für die deutschen Handballer nach Olympia-Silber 2004 in Athen, dem WM-Triumph 2007 im eigenen Land sowie dem EM-Coup 2016. (dpa)

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"Dream Team" der USA hat ein "Mathematik-Problem"

  • 05:03 Uhr

Die Sorgen von Steve Kerr hätten andere Trainer bei Olympia in Paris gerne. Am Tag nach der mit viel Mühe abgewendeten Halbfinal-Blamage konnte der Chefcoach der US-Basketballer locker über seinen mit Basketball-Superstars gespickten Luxuskader plaudern – statt in der internationalen Videoschalte ein schmachvolles Aus erklären zu müssen. Mit Misserfolg oder Scheitern hat Kerr bisher nichts zu tun, stattdessen ist das US-Team mit Stephen Curry und LeBron James auf dem Weg zum fünften Gold in Serie.

Trotzdem muss Kerr die riesigen Egos managen. Beim 95:91 gegen Serbien gelang ihm das nur bedingt. Jayson Tatum – Schlüsselspieler von NBA-Meister Boston Celtics – spielte in dem Krimi keine einzige Sekunde und blickte dementsprechend grimmig. "Es liegt nicht an Jayson, sondern eher daran, wie die anderen spielen. Es ist mehr ein Mathematik-Problem als alles andere", sagte Kerr. Der Ex-Profi hat einfach nicht genug Minuten zu verteilen.

Bei der Goldmission setzt der Cheftrainer der Golden State Warriors vor allem auf die Routiniers Curry (36), James (39) und Kevin Durant (35). Gegen Gastgeber Frankreich um Supertalent Victor Wembanyama geht es am Samstagabend (21:30 Uhr) in der Bercy Arena von Paris um Gold. "Es ist super aufregend, Frankreich im Olympia-Finale zu spielen. Viel besser geht es nicht", sagte Kerr.

Für Curry ist es die wohl einzige verbleibende Chance auf einen Olympiasieg. Das Heimspiel in Los Angeles 2028 hat der Dreierspezialist nicht mehr auf dem Radar. "Wir wollen die Killer sein, die wir im bisherigen Turnier waren. Wir haben uns dieser Aufgabe verschrieben", sagte Curry, der beim Halbfinale mit neun verwandelten Dreipunktewürfen glänzte. (dpa)

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Mit Material von dpa, afp und sid
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