Schwimmer Lukas Märtens holt die erste Goldmedaille für Deutschland bei den Olympischen Spielen von Paris. Damit trotz der 22-Jährigen sämtlichen gesundheitlichen Problemen, die ihn immer wieder zurückgeworfen hatten.

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Lukas Märtens hat sich zum Schwimm-Olympiasieger über 400 Meter Freistil gekürt und dem deutschen Team die erste Medaille bei den Sommerspielen in Paris beschert. Der 22-Jährige schlug nach 3:41,78 Minuten an. Bei seinem mit Abstand größten Erfolg der Karriere setzte sich Märtens vor dem zweitplatzierten Elijah Winnington aus Australien und dem Südkoreaner Kim Woomin durch.

Seit 1988 in Seoul war zuvor kein deutscher Mann mehr Olympiasieger im Beckenschwimmen geworden. Nun beendete der Magdeburger Märtens diese schier endlose Zeit des Wartens. Dem Deutschen Schwimm-Verband sicherte er das erste Gold in einem Olympia-Becken seit Britta Steffens Doppel-Triumph 2008 in Peking.

Märtens trotzt seinen gesundheitlichen Problemen

Märtens war als Topfavorit und Weltjahresbester zu Olympia in die französische Hauptstadt gereist. Bei den deutschen Meisterschaften Ende April hatte er lange auf Weltrekordkurs gelegen, schlug am Ende nach 3:40,33 Minuten an. Auch die internationale Konkurrenz wusste spätestens jetzt: Mit dem Schützling von Langstrecken-Bundestrainer Bernd Berkhahn ist beim großen Saisonhöhepunkt noch mehr zu rechnen, als bei den jüngsten Großereignissen schon.

Bereits in den vergangenen Jahren hat sich Märtens in der Weltspitze etabliert. Bei den Weltmeisterschaften 2022, 2023 und 2024 gewann er jeweils eine Medaille. Auch von gesundheitlichen Problemen lässt er sich nicht aufhalten. Eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung macht ihm schon länger zu schaffen und erfordert bald einen Eingriff. Für das große Ziel Olympia hat er auf eine Operation bislang verzichtet. Immer wieder muss er Antibiotika nehmen.

Märtens mit Selbstbewusstsein in den Wettkampf

"Ich denke, wir haben mich ganz gut hinbekommen", sagte Märtens mit Blick auf seine Gesundheit nach den Vorläufen am Vormittag. In 3:44,13 Minuten hatte er sich als Schnellster für den Endlauf qualifiziert. Die Atmosphäre in der prall gefüllten La Défense Arena begeisterte ihn. "Da bin ich noch nichts Besseres gewohnt, außer im Fußballstadion", sagte er.

"Ich bin super drauf. Mein Trainer hat mich super vorbereitet", erklärte Märtens zudem. "Gesundheitlich habe ich das alles gut in den Griff bekommen. Deswegen steht nichts im Weg für heute Abend." Er sollte Recht behalten. In dem Gold-Rennen belegte der zweite deutsche Starter, Oliver Klemet, den siebten Platz.

Für Märtens geht es schon am Sonntagmorgen weiter. Er ist im Vorlauf über 200 Meter Freistil gefordert. Auch auf dieser Distanz zählt er zu den Medaillenkandidaten. Zudem sind Starts über 200 Meter Rücken und mit der 4x200 Meter Freistil-Staffel geplant.

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Teaserbild: © dpa / Sven Hoppe/dpa