Nächster Reit-Skandal vor dem Olympia-Start: Gegen Max Kühner, der für Österreich startet, läuft ein Strafverfahren. Dem Springreiter wird "aktives Barren" vorgeworfen
Gegen den für Österreich startenden deutschen Springreiter Max Kühner läuft ein Strafverfahren wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Wie aus einer Mitteilung des Amtsgerichts Starnberg hervorgeht, hat die Staatsanwaltschaft München II im März den Erlass von Strafbefehlen gegen den Reiter, der die Vorwürfe bestreitet, und eine weitere als Trainer tätige Person beantragt. Vorgeworfen wird Kühner sogenanntes "aktives Barren" im Mai 2023. Bei dieser in Deutschland verbotenen Methode wird einem Pferd beim Überwinden eines Hindernisses ein Stab gegen die Beine geschlagen, damit es höher springt.
Kühner beteuert, dass alle Vorwürfe haltlos seien, wie ein Verbandssprecher mitteilte. Darüber hinaus wolle sich der Reiter nicht äußern. Gegen die Strafbefehle wurde Einspruch eingelegt. Derzeit laufen noch Stellungnahmefristen, daher sei zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Prognose möglich, ob und wann es zur Hauptverhandlung kommen wird, hieß es vom Starnberger Amtsgericht.
"Es ist davon auszugehen, dass vor Mitte September 2024 keine weiteren neuen Auskünfte in dieser Sache erteilt werden können", teilte ein Sprecher des Amtsgerichts der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) mit.
Kühner wird wie geplant bei Olympia starten
Der Österreichische Pferdesportverband teilte der FAZ mit, dass das Verfahren keinen Einfluss auf den Start des Reiters bei den Olympischen Spielen in Paris habe und Kühner wie geplant antreten werde. Zuvor hatte der Verband auf Anfrage betont: "Es besteht aufgrund seiner einwandfreien Einstellung zum Sportpartner Pferd kein wie immer gearteter Anlass davon auszugehen, dass er tierschutzwidrige Methoden im Training anwendet, oder in der Vergangenheit angewendet habe."
Immer wieder wird der Reitsport von Vorwürfen der Tierquälerei erschüttert. Erst am Mittwoch war bekannt geworden, dass die britische Dressurreiterin Charlotte Dujardin nicht bei Olympia antreten wird. Die dreimalige Olympiasiegerin hatte Fehlverhalten gegenüber einem Pferd eingeräumt. Auf einem Video war zu sehen, wie sie das Pferd einer Schülerin schlägt. (dpa/ska)
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