- Biathlet Erik Lesser bekräftigt seine kritische Haltung zur Olympia-Vergabe nach Peking.
- Enttäuscht zeigt er sich vor allem von IOC-Präsident Thomas Bach.
- Nun wolle er sich auf die sportlichen Aufgaben in China konzentrieren.
Biathlet
Die Spiele seien "unter der Headline: Geld, Geld generieren. Um nichts anderes geht es hier", sagte der 33 Jahre alte Thüringer im Podcast "Das Biathlon-Doppelzimmer", den der Ex-Weltmeister zusammen mit dem mittlerweile zurückgetretenen Olympiasieger
Lesser: "Der Gigantismus ist wirklich krass"
"Das IOC möchte neue Sachen erschließen, was ja vielleicht auch ganz schön ist. Aber gerade hier in China: Da müsste man vorher erstmal eine gewisse Infrastruktur und Begeisterung in der Bevölkerung schaffen, um Leute auch zum Sport zu bringen", sagte Lesser.
Ihm fehle "die wirkliche Begeisterung für alle Sportarten", sagte er: "Die chinesische Regierung hätte erstmal mit normalen Weltcups anfangen können, um die Leute erstmal einzuführen und sich dann in zehn, zwölf Jahren zu bewerben. Wir fangen komplett bei null an."
Und das mit Wettkampfstätten, wie es sie sonst kaum irgendwo gibt. "Der Gigantismus ist wirklich krass. Die Anlagen sind einfach geisteskrank. Die Skisprunganlage - wie riesig, wie heftig das ist", sagte Lesser im neuesten Podcast.
"Das Stadiongebäude in unserem Biathlonstadion ist riesig. Das alles dafür, dass danach hier nichts mehr stattfindet als chinesische Meisterschaften." Peiffer stimmte dem zu, wenn künftig nur noch nationale Events auf den Anlagen in der Bergregion Zhangjiakou stattfinden. "Das sind keine angemessenen Veranstaltungen für diese Sportstätten", sagte der 34-Jährige.
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Lesser von Bach enttäuscht
Besonders enttäuscht zeigte sich Lesser von IOC-Präsident
Er selbst wolle sich nun auf die sportlichen Aufgaben in China konzentrieren. "Für mich ist es nach der Kritik jetzt erstmal vorbei, ich habe jetzt meine Meinung gesagt", sagte der Thüringer: "Jetzt versuche ich mich rein sportlich zu melden."
Lesser hatte zuletzt bei Instagram den Bau von Wettkampfstätten in der Natur kritisiert. "Viele Leute haben mir zugesprochen, ein paar haben aber auch gefragt, warum ich dann überhaupt hingefahren bin", sagte Lesser und erklärte das auch mit der langen Vorbereitung: "Am Ende glaube ich immer noch an diese olympische Bewegung, an diesen olympischen Spirit, den man erfahren kann." Es sei aber traurig, "dass wir das hier unter diesen Bedingungen machen müssen". (dpa/msc)
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