- Immer wieder wurde Bundeskanzler Olaf Scholz nach einem möglichen Besuch der Olympischen Winterspiele in Peking gefragt.
- Nun hat Scholz offenbar eine Entscheidung getroffen.
- Ob vielleicht ein anderes Regierungsmitglied zu den Spielen reist, ist jedoch noch nicht klar.
Bundeskanzler
Scholz hatte Fragen nach einem Besuch der Olympischen Spiele über viele Wochen unbeantwortet gelassen. Noch am Mittwochnachmittag hatte Regierungssprecher
Ist die deutsche Regierung überhaupt vertreten?
Ob überhaupt ein offizieller Vertreter der Bundesregierung an der Feier im Olympiastadion der chinesischen Hauptstadt teilnehmen wird, konnte Regierungssprecher Hebestreit nicht sagen. Das Auswärtige Amt teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, dass von seiner Seite sicher niemand dabei sein werde - also auch kein Vertreter der deutschen Botschaft in Peking. CSU-Chef
Mehrere Länder kündigten diplomatischen Boykott an
Die USA hatten schon vor Wochen einen diplomatischen Boykott der Spiele vom 4. bis 20. Februar angekündigt. Australien, Kanada, Großbritannien und Neuseeland schlossen sich an. Hintergrund ist vor allem die Menschenrechtslage im bevölkerungsreichsten Land der Welt. Die Führung in Peking steht wegen ihres Umgangs mit den muslimischen Uiguren in der Provinz Xinjiang und den Tibetern in der Kritik, aber auch wegen der Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong oder Drohungen gegen Taiwan.
Kanzler Scholz hatte mehrfach betont, dass es in der Europäischen Union einen Abstimmungsprozess über die Frage des diplomatischen Boykotts gebe. "Meines Wissens läuft dieser Prozess noch", sagte Regierungssprecher Hebestreit. Einzelne EU-Länder haben sich allerdings schon festgelegt - so fährt etwa Polens Präsident Andrzej Duda zur Eröffnung.
Baerbock wird Peking zu Olympia fern bleiben
Außenministerin
"Ich bin großer Sportfan, aber zu Olympia werde ich in dieser Zeit definitiv nicht fahren - das war für Außenminister auch in der Vergangenheit nicht üblich", sagte Baerbock in einem dpa-Interview. Die für Sport zuständige Innenministerin Faeser ließ einen Sprecher erklären, dass sie "schon aus Pandemiegründen" nicht selbst nach Peking reisen wolle.
"Das Fernbleiben allein ist noch keine Lösung", sagte Söder dazu. Er hätte es sich gut vorstellen können, dass Baerbock "ihre kritische Haltung auch in Gesprächen in Peking zum Ausdruck bringt". Generell gebe es in der Außenpolitik den Trend, gern über Statements zu arbeiten. Das vertrauensvolle Gespräche komme oft zu kurz. Außerdem müsse man auch Respekt vor den Athletinnen und Athleten zeigen, die über Jahre hinweg trainierten und sich häufig sehr allein gelassen fühlten.
Auch die Regierungen der Nachbarländer Chinas gehen unterschiedlich mit Olympia um. Japan schickt keine Regierungsdelegation, will von einem diplomatischen Boykott aber ausdrücklich nicht sprechen. Südkoreas Regierung wird bei den Spielen durch den Minister für Kultur-, Sport- und Tourismus, Hwang Hee, vertreten. (dpa/ska)
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