- Die deutschen Kombinierer jubeln über die Silbermedaille im Team-Wettbewerb.
- Für Eric Frenzel ist es nach seiner Corona-Quarantäne ein historisches Rennen.
- Beim Jubeln fehlte er aber.
Auf dem Podestplatz, der eigentlich für
Eine gute halbe Stunde nach seinem wohl letzten Rennen bei Winterspielen hatte sich der 33-Jährige wieder erholt. "Ich habe eben erst erfahren, dass wir Silber geholt haben", sagte Frenzel und lächelte. "Ich bin überglücklich."
Frenzel: ausgepumpt, müde, erledigt
Komplett ausgepumpt war Frenzel im Anschluss an den Teamwettkampf nur drei Tage nach dem Ende seiner Corona-Quarantäne von Betreuern durch das eiskalte olympische Langlauf-Stadion von Zhangjiakou begleitet worden. Zuvor hatte er rund eine Minute im Schnee gelegen.
"Mittlerweile geht es mir wieder gut. Auf der Strecke erging es mir sehr schlecht. So ein hartes Rennen hatte ich schon lange nicht mehr", sagte er. "Das mit Corona wird wahrscheinlich sein Übriges dazu beigetragen haben", meinte Weinbuch zu Frenzels körperlichem Zustand direkt nach dessen Team-Einsatz.
In einem packenden Rennen sicherte Schlussläufer
Der Rückstand der Deutschen auf Gold betrug im Ziel 54,9 Sekunden. Für die Mannschaft von Weinbuch war es zum Abschluss die zweite Medaille bei diesen Winterspielen nach dem Olympiasieg von Geiger im Einzel-Wettbewerb auf der Normalschanze.
"Es waren perfekte Spiele für mich", sagte Geiger. "Mit zwei Medaillen im Gepäck bin ich überglücklich."
Schlussläufer Geiger zeigt furiose Leistung
Bei Temperaturen um die minus zehn Grad waren die deutschen Kombinierer auf Rang drei ins entscheidende Langlaufrennen über 4 x 5 Kilometer gegangen. Im Skispringen von der Großschanze waren die Österreicher und Norweger, die ohne ihren Überflieger Jarl Magnus Riiber nach dessen Corona-Infektion antraten, knapp besser gewesen.
Startläufer Faißt, der ins Team nachgerückt war, übernahm jedoch früh die Führung und übergab an Schmid. Der 22-Jährige verlor ein wenig auf Österreich und Norwegen.
Als Frenzel startete, hatte er einen Rückstand von 4,2 Sekunden auf die Spitze. Der Routinier hatte jedoch große Probleme, fiel weiter zurück und schickte Schlussläufer Geiger auf Rang vier rund 26 Sekunden hinter Silber und Bronze ins Rennen. Der Oberstdorfer zeigte eine furiose Laufleistung und führte die Mannschaft noch auf das Podest.
Frenzel, der bei der Einreise nach China positiv auf das Coronavirus getestet worden war, hatte erst einen Tag vor dem Wettkampf erstmals auf der gigantischen Schanzenanlage trainiert. Dort und beim Langlauf-Test überzeugte er Bundestrainer Weinbuch. Der erfahrene Coach nominierte den Sachsen und verzichtete auf den zweimaligen Olympiasieger von Pyeongchang, Johannes Rydzek.
Frenzel dankbar für super Teamkollegen
Frenzel, der sich in der Quarantäne mit Joggen im Zimmer und auf dem Ergometer fit gehalten hatte, sprang 132 Meter weit. Aus dem deutschen Team gelang nur Geiger ein weiterer Satz.
Auf der Laufstrecke war Frenzel jedoch bei weitem nicht so stark wie gewohnt. "Ich bin froh, dass die anderen ausgemerzt haben, was ich verbockt habe", sagte er. "Ich bin dankbar, dass die Jungs so gut performt haben, dass wir trotzdem Silber gewonnen haben."
Frenzel holte bereits die siebte Olympia-Medaille seiner Karriere. Nach den harten Isolationstagen dürfte diese einen ganz besonderen Stellenwert haben, auch wenn es nicht wie einmal 2014 und zweimal 2018 Gold wurde. Frenzels Mutter, die als Erzieherin tätig ist, fieberte bei ihrer Arbeit mit den Kindern mit.
Mit nun zwei Medaillen könne man "sehr stolz sein", sagte Weinbuch, der ankündigte, bei den kommenden Winterspielen nicht mehr als Bundestrainer dabei zu sein. Der 61-Jährige verwies bei der Einordung der Bilanz auch auf die besonderen Umstände - zwei Corona-Fälle hatte seine Mannschaft verkraften müssen.
Neben Frenzel war auch Teamkollege Terence Weber, der von Faißt ersetzt wurde, in Peking positiv getestet worden. Vor vier Jahren hatten die Schanzen- und Lauf-Allrounder dreimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze gewonnen. (dpa/hau/msc)
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