- Den deutschen Kombinierern winkte nach Vinzenz Geigers Sieg von der Normalschanze die zweite Olympia-Medaille bei den Pekinger Spielen.
- Im Wettbewerb von der Großschanze ist Manuel Faißt bis zum Zielsprint auf Medaillenkurs.
- Dann aber reißt eine historische olympische Serie.
Die deutschen Nordischen Kombinierer haben bei den Olympischen Winterspielen in China eine zweite Medaille vorerst verpasst.
Nach Manuel Faißt kämpfte zwar wie ein Löwe, doch am Ende blieb nur der undankbare vierte Platz: Bei der Gold-Show des Norwegers Jörgen Graabak sind die deutschen Kombinierer trotz Edelfan
Aus der Quarantäne: Jarl Magnus Riiber verpasst seinen ersten Olympiasieg
Zur tragischen Figur wurde Topstar Jarl Magnus Riiber. Der frisch aus der Corona-Quarantäne entlassene Norweger lag nach dem Springen klar in Führung, bog in der Loipe aber nach zwei Kilometern versehentlich auf die Zielgerade ab, musste umkehren und verlor die Führung. Am Ende reichte es im eiskalten Zhangjiakou nur zu Rang acht.
Faißt war erst nach Beginn der Winterspiele als Ersatz für die mit Corona infizierten Eric Frenzel und
Manuel Faißt: "Einer muss Vierter werden"
"Ich bin mit dem Wettkampf mehr als zufrieden. Es war einer der besten Wettkämpfe, die ich in diesem Winter gezeigt habe", bilanzierte Faißt im ZDF-Interview. "Ich hatte in der letzten Runde noch genug Körner. Aber einer muss auch Vierter werden."
Nachdem er mit den Spielen vor den Corona-Infektionen von Eric Frenzel und Terence Weber bereits abgeschlossen hatte, hofft Faißt jetzt auf eine Nominierung für den Teamwettbewerb durch die Trainer. "Wir müssen die Situation nehmen, wie sie gekommen ist. Ich würde mich freuen, wenn ich in der Staffel mitmachen darf."
Zweitbester Deutscher wurde Normalschanzen-Olympiasieger Vinzenz Geiger als Siebter. "Es hat ziemlich lang gut ausgeschaut, dass es sich ausgeht mit einer Medaille. Es muss aber alles zu hundert Prozent zusammenpassen, um mit einem solchen Rückstand nach dem Springen noch eine Medaille zu machen", ordnete
Und nicht nur dem Norweger setzten die extremen Wetter-Verhältnisse zu. "Es war sehr kalt. Ich laufe normal nicht so eingemummt. Das mag ich gar nicht", gab Geiger zu. "Heute aber ist mir nichts anderes übrig geblieben." Julian Schmid kam als Zehnter ins Ziel, Johannes Rydzek folgte auf Position 28.
Die Medaillenserie der deutschen Kombinierer reißt nach zwölf Jahren
Damit riss die Serie der deutschen "Dominierer" von zuletzt viermal Olympia-Gold in Folge und acht olympischen Rennen mit mindestens einer Medaille. Letztmals leer ausgegangen war das DSV-Team vor zwölf Jahren in Vancouver ebenfalls im Einzel von der Großschanze.
Seinen dritten Olympiasieg feierte Graabak, der von Position zwölf ins Rennen ging. Auf den letzten Metern hatte der Norweger die meisten Kräfte und ließ seinen Teamkollegen Oftebro und Watabe eiskalt stehen. Faißt kam direkt dahinter enttäuscht in Ziel.
Auf der Schanze hatte das Team von Bundestrainer Hermann Weinbuch zuvor viel Luft nach oben gelassen. Einzig Faißt lag als Vierter noch aussichtsreich im Rennen, die laufstärkeren Deutschen hatten dagegen alle mehr als 1:30 Minuten Rückstand auf Riiber. "Der Abstand ist zu groß, dass wir noch etwas erreichen können. Die besten Aussichten hat eigentlich der Manuel, dass er noch um eine Medaille laufen kann", sagte Weinbuch.
Corona-Opfer Eric Frenzel und Terence Weber drückten die Daumen
Frenzel drückte wie der ebenfalls aus der Corona-Quarantäne entlassene Weber vor Ort die Daumen. Er wolle "die Jungs unterstützen, um endlich dieses olympische Gefühl zu spüren", hatte Frenzel nach seiner ersten Nacht in Freiheit gesagt.
Der Sachse hofft nun auf einen Start am Donnerstag in der Staffel. Das DSV-Quartett ist in der letzten Entscheidung der Spiele klarer Kandidat auf eine Medaille. (SID/hau)
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