Im Achtelfinale bei den US Open hat Alexander Zverev nur im ersten Satz Probleme. Dabei übersteht er einen Schreckmoment und auch eine Fliegen-Invasion.
Unter dem Jubel der Fans sprach
Zverev mit Problemen im ersten Satz
"Ich war sehr defensiv zu Beginn des Spiels. Ich bin sehr froh, dass ich weiter bin", sagte Zverev. Nun hofft er auf drei weitere Siege. "Ich tue alles dafür, was ich kann. Ich gebe alles, hoffentlich ist es an einem Punkt meiner Karriere so weit."
Bei anfangs 28 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit hatte Zverev im Achtelfinale gegen den Außenseiter nur im ersten Satz Probleme. Nach 2:36 Stunden verwandelte er seinen ersten Matchball und qualifizierte sich mit dem 450. Sieg auf der Profitour auch vorzeitig für die ATP Finals der besten acht Spieler der Saison Mitte November.
"Er hat sich nicht nach dem verlorenen ersten Satz aus der Ruhe bringen lassen. Was er im dritten und vierten Satz zelebriert hat, habe ich von ihm seit langem nicht gesehen", sagte
Dieses Niveau muss der 27 Jahre alte Hamburger auch in der nächsten Runde gegen US-Profi Taylor Fritz zeigen, dem er diese Saison im Wimbledon-Achtelfinale unterlegen war. Der Amerikaner setzte sich gegen den an Nummer acht gesetzten Norweger Casper Ruud 3:6, 6:4, 6:3, 6:2 durch und steht zum zweiten Mal im Viertelfinale von New York. "Ich erwarte, dass es nochmal ein sehr, sehr toughes Match wird, ein schönes Battle – hoffentlich mit einem anderen Resultat als in Wimbledon", sagte Zverev.
Zverev nun "gesund" gegen Fritz
Von neun Duellen mit Fritz gewann der Deutsche fünf – beim bislang letzten Aufeinandertreffen in Wimbledon drehte der Amerikaner allerdings noch einen Zwei-Satz-Rückstand zum Sieg. "Zwischen uns geht es immer hin und her", sagte der 26-Jährige in New York über seine sportliche Rivalität mit Zverev. "Wir spielen knappe Matches. Es kann in jede Richtung gehen. Es hängt viel vom Aufschlag ab."
Beim Rasen-Klassiker vor knapp zwei Monaten war Zverev noch angeschlagen mit einer Knie-Verletzung aus dem vorigen Match in die Partie gegangen. "Jetzt bin ich gesund, das ist der große Unterschied", betonte er.
Schreckmoment und Fliegen-Invasion im Achtelfinale
Auch gegen Nakashima erlebte der Weltranglistenvierte einen Schreckmoment, als er sich beim Stand von 3:1 im vierten Satz den rechten Fuß vertrat und kurze Zeit humpelte. Ohne dauerhafte sichtbare Beeinträchtigung zeigte er jedoch bis zum Sieg keine Schwächen. Nach der Partie gab er Entwarnung: "Ich habe einen komischen Schritt gemacht, bin leicht umgeknickt. Aber es ist alles in Ordnung, nichts worüber man sich sorgen muss."
Und auch einen Angriff von zahlreichen großen Fliegen überstand Zverev schadlos. Als diese gegen Ende der Partie in Scharen durch das Louis Armstrong Stadium flogen, musste Zverev seinen Aufschlag abbrechen, wedelte sie weg und holte ein Exemplar unter seinem ärmellosen Shirt hervor. "Das waren so Riesendinger, das habe ich hier das erste Mal gesehen", berichtete er. "Das waren keine Mücken, keine Bienen – ich weiß nicht, was das war: Fliegende Ameisen oder so?"
Mit der Zeit ließ Nakashima deutlich nach
Im Achtelfinale ließ sich Zverev ansonsten bei eigenem Aufschlag nicht aus dem Konzept bringen. Nur beim Stand von 3:4 im ersten Satz wackelte der 1,98 Meter große Hüne plötzlich – und kassierte nach mehreren Schlägen ins Netz und einem Doppelfehler prompt das einzige Break. Zverev schimpfte in Richtung seines Anhangs auf der Tribüne.
Nach dem Verlust des ersten Satzes drehte der große Favorit jedoch auf. Die deutsche Nummer eins nutzte den neunten Breakball zum 2:0. Nakashima ließ deutlich nach, Zverev wurde wie schon in der dritten Runde gegen den Argentinier Tomás Martin Etcheverry nach verlorenem ersten Satz immer sicherer. Souverän zog er davon, konterte die Angriffe seines Gegners immer wieder mit passgenauen Passierbällen.
Mit frischen Schuhen souverän zum Sieg
Nach dem Gewinn des zweiten Durchgangs holte er sich stark verschwitzt bei seinem Vater und Trainer Alexander Zverev Senior ein neues Paar Schuhe. Frisch umgezogen lief es immer besser. Nakashima fand kein Mittel mehr gegen das druckvolle Grundlinienspiel von Zverev.
Zu Beginn des vierten Durchgangs bäumte sich der 23-jährige Amerikaner noch einmal kurz auf, doch spätestens mit dem Break zum 1:2 war alle Gegenwehr gebrochen. Mit großem Selbstbewusstsein zog Zverev sein Spiel durch und durfte jubeln. (dpa/bearbeitet von ms)
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