Alexander Zverev erledigt am Tag nach seinem Erstrundenerfolg auch seine Pflichtaufgabe in der zweiten Runde des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon. Der Erfolg Zverevs, der sich zwischendrin mit dem Schiedsrichter und den Zuschauern beschäftigt, hat eine historische Dimension.
Alexander Zverev steht in der dritten Runde der All England Championships. Einen Tag nach seinem Auftaktsieg in drei Sätzen gegen den niederländischen Qualifikanten Gijs Brouwer bezwang der Olympiasieger auch Yosuke Watanuki aus Japan, der als "lucky loser" ins Hauptfeld gekommen war, allerdings erst nach vier Sätzen. Für das 6:4, 5:7, 6:2, 6:2 gegen den 116. der Weltrangliste benötigte der Hamburger 2:25 Stunden.
Alexander Zverev regt sich über eine Linienrichterin auf
Auf dem Court 2 lieferte sich Zverev zwischenzeitlich ein kleines Wortgefecht mit dem Stuhlschiedsrichter. Die Linienrichterin hatte beim Unparteiischen gemeldet, dass Zverev laut geflucht haben soll. Zverev regte sich sehr darüber auf. Die Linienrichterin solle sich nicht wichtiger nehmen, als sie sei, sagte er zum Schiedsrichter. Die Diskussionen brachten ihn für eine Weile so aus der Fassung, dass er den zweiten Satz gegen den stark aufschlagenden Japaner abgab.
Aber dann fing sich Zverev schnell wieder und kam am Ende doch ohne große Probleme weiter. "Er hat mich wirklich überrascht, wie schnell und gut er serviert hat. Er hat den zweiten Satz verdient gewonnen. Ich hatte Last, die Ruhe zu bewahren", räumte Zverev ein. "Ich bin froh, dass ich es gedreht und gewonnen habe." Im dritten diskutierte er kurz mit einem Zuschauer, hatte aber davon abgesehen das Match wieder im Griff. Zumal der bis dahin widerspenstige und aufschlagstarke Watanuki zusehends nachließ.
Alexander Zverev trifft in der dritten Runde auf Matteo Berrettini
Zverev trifft nun auf den Italiener Matteo Berrettini, der den an Nummer 15 gesetzten Australier Alex De Minaur 6:3, 6:4, 6:4 bezwang. Berrettini hatte 2021 im Finale gegen Novak Djokovic verloren, nach einer auch durch Verletzungen bedingten schwächeren Phase hatte Zverev aber schon vor Wimbledon davor gewarnt, den 27-Jährigen zu unterschätzen.
"Matteo ist einer der besten Rasenspieler der vergangenen Jahre", sagte Zverev mit Blick auf das Duell mit dem Italiener. "Es ist sein bester Belag, mein schlechtester, auch wenn ich es hier mag", sagte Zverev, "mal sehen, was es gegen ihn gibt".
Alexander Zverev überholt Michael Stich
Mit seinem 79. Sieg in einem Grand-Slam-Match steht Zverev nun vor dem ehemaligen Wimbledonsieger Michael Stich an dritter Stelle der deutschen Bestenliste. Häufiger gewonnen haben bei den vier wichtigsten Turnieren der Welt lediglich Boris Becker (168) und Tommy Haas (105).
Den Einzug ins Achtelfinale hat Zverevs Landsmann Maximilian Marterer verpasst. Der 28 Jahre alte Qualifikant aus Nürnberg verlor gegen den Kasachen Alexander Bublik mit 4:6, 1:6, 6:7 (4:7) und schied damit in der dritten Runde aus. Gegen Bublik, der vor Wimbledon das Turnier im westfälischen Halle gewonnen und dort im Halbfinale Zverev besiegt hatte, musste sich Marterer trotz ordentlicher Leistung nach 1:51 Stunden geschlagen geben.
Maximilian Marterer verpasst das Achtelfinale
Damit wartet der Franke bei einem Grand-Slam-Turnier weiter auf den zweiten Achtelfinaleinzug seiner Karriere. Bei den French Open hatte er es 2018 in die vierte Runde geschafft. Zverev ist durch Marterers aus der letzte deutsche Vertreter im Herren-Einzel. (sid/dpa/hau)
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