Das war vor dem Auftakt der Australian Open nicht unbedingt zu erwarten gewesen: Alexander Zverev spielt in Melbourne um den Einzug ins Halbfinale. Für Angelique Kerber ist das Turnier dagegen beendet.
Alexander Zverev gibt dank eines Klasse-Auftritts seine Viertelfinal-Premiere bei den Australian Open,
"Unglaublich. Ich habe großartige Matches gegen großartige Gegner gespielt", sagte der Hamburger im Siegerinterview auf dem Platz. "Ich bin glücklich, wie ich spiele", ergänzte der Weltranglisten-Siebte und erinnerte an die Unsicherheit nach seinem schwachen Saisonauftakt mit drei Niederlagen beim ATP Cup.
Nächster Zverev-Gegener: Stan Wawrinka
Zverev fordert nun
Nur in Paris bei den French Open hatte Zverev bislang zweimal das Viertelfinale erreicht, dabei aber jeweils in Fünf-Satz-Matches zuvor Kräfte gelassen und jeweils verloren. Diesmal ist so vieles anders. Die Erwartungen aufgrund der Formkrise zu Beginn des Jahres waren gering, in allen vier bisherigen Partien blieb er ohne Satzverlust.
Gegen den gleichaltrigen Rubljow, einen Freund aus Kindertagen, lief es für den 1,98 Meter großen Norddeutschen optimal. Der Russe gehört wie Zverev zu der Generation an Spielern, denen eine große Tennis-Zukunft zugetraut wird. Mit zwei Titelgewinnen war der Weltranglisten-16. ins neue Jahr gestartet - doch Zverev holte sich die Breaks zum 4:3 im ersten, zum 1:0 im zweiten Satz und zum 5:4 im dritten Satz und behauptete sich unerwartet glatt.
Kerber scheidet bei Australian Open aus
Kerber machte in ihrem ersten Grand-Slam-Achtelfinale seit einem Jahr im ersten Satz ein 2:5 wett, schulterte am Ende aber als Verliererin ihre Tasche und verließ mit einem kurzen Winken den Court. Pawljutschenkowa, 2011 mal die Nummer 13 der Welt, entpuppte sich von Beginn als eine Gegnerin der anderen Klasse als Kerbers vorherige drei Kontrahentinnen, von denen keine unter den ersten 100 geführt wird. Die Russin diktierte das Geschehen und scheuchte die Schleswig-Holsteinerin phasenweise über den Platz.
In der Margaret-Court-Arena konnte die Linkshänderin aus Kiel so manchem Ball chancenlos nur hinterherschauen. Ihr neuer Trainer Dieter Kindlmann dürfte sie zwar bestens auf die Prüfung eingestellt haben. Schließlich kennt der 37 Jahre alte Bayer die Russin aus einer kurzen gemeinsamen Zeit gut. Aber auch das half nicht.
Zwar steigerte sich Kerber, feierte mit einem lauten "Come on" und der Faust den Gewinn des ersten Satzes. Doch im zweiten Satz reichte es nicht, dass die Weltranglisten-18. Satzbälle beim 4:5 und 5:6 abwehrte. Nach dem verlorenen Tiebreak drehte sich die Partie zugunsten der Russin, die in der dritten Runde auch die tschechische Weltranglisten-Zweite Karolina Pliskova bezwungen hatte.
Die deutsche Damentennis-Chefin Barbara Rittner lobte dennoch Kerbers Auftritt nach vorherigen Oberschenkelproblemen und bescheinigte ihr via Twitter ein Weltklassematch mit Herz. "Angie hat alles auf dem Platz gelassen ...darauf lässt sich wirklich aufbauen!!", schrieb Rittner. (mgb/dpa)
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