Acht Olympia-Teilnahmen und noch kein Ende: Eisschnellläuferin Claudia Pechstein setzt ihre Karriere fort. Und das, obwohl die gebürtige Berlinerin auch die 50 schon überschritten hat.
Eisschnelllauf-Olympiasiegerin
Im vergangenen Oktober hatte Pechstein bei den deutschen Meisterschaften in Inzell über 5000 Meter und damit ihren 43. nationalen Titel gewonnen. In der abgelaufenen Saison hatte sie zum deutschen Weltcup-Team gehört, zuletzt im kanadischen Quebec aber aufgrund von Halsproblemen auf einen Start verzichten müssen. In Inzell war sie als WM-Botschafterin der Deutschen Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaft (DESG).
Für die Heim-WM hatte sie sich nicht qualifiziert. "Natürlich wäre ich gern dabei vor heimischem Publikum. Aber ich habe mich in der Saison extra auf die 5000 Meter konzentriert und hatte auch die Einzelstrecken im Visier. Ich weiß, wo meine Stärken liegen, und das ist nicht der Mehrkampf", betonte die Mehrkampf-Weltmeisterin von 2000.
Pechstein will auch Trainerin werden
Aktuell absolviert die fünfmalige Olympiasiegerin ein Trainer-Studium. "Ende September werde ich fertig werden, Anfang Oktober ist die Abschlussfeier. Da hoffe ich, dass ich mein Diplom bekomme mit Bachelor-Abschluss", sagte sie. Ob Pechstein anschließend Trainerin bei der DESG wird, ist offen. "Ich möchte schon seit Jahren meine Erfahrungen als Trainer weitergeben, seit Jahren habe ich das im Kopf. Wo, wann, wie? Das sehen wir dann, wenn es so weit ist. Aber natürlich wäre es dumm, wenn man die Erfahrungen einer langjährigen erfolgreichen Eisschnellläuferin nicht nutzen würde", sagte die Bundespolizistin.
Bevor in der kommenden Saison die Weltcup-Serie Ende November in Asien startet, steht für Pechstein das erhoffte Ende ihres Rechtsstreits mit dem Eislauf-Weltverband Isu an. Am 24. Oktober verhandelt das Oberlandesgericht München ihre Millionenklage auf Schadenersatz und Schmerzensgeld. Die achtmalige Olympia-Teilnehmerin war im Februar 2009 vom Weltverband wegen auffälliger Blutwerte für zwei Jahre gesperrt worden. Pechstein bestreitet jegliches Doping. Trotz zahlreicher juristischer Rückschläge sehe sie dem Prozess relativ positiv entgegen. "Denn ich habe mir nichts vorzuwerfen nach wie vor. Deswegen kann es nur für mich ausgehen – endlich, hoffe ich", sagte sie. (dpa/jum)
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