Le Grand-Bornand - Das Warten geht für Philipp Horn zwar weiter, der Trend des 30-Jährigen zeigt aber endlich wieder noch oben. Zum Auftakt des letzten Biathlon-Weltcups des Jahres in Le Grand-Bornand verpasste der Thüringer als Vierter sein erstes Podium in der A-Liga um 10,8 Sekunden. Doch eine 90-prozentige Trefferleistung und die fünftbeste Laufzeit lassen Horn nach bisher schwachen Saisonleistungen und schwierigen Zeiten in den vergangenen Jahren optimistisch nach vorn schauen - zumal er damit die WM-Norm knackte.

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"Da ist viel Erleichterung jetzt, denn im Hinterkopf spukt die Norm, und man will sich im Team etablieren", sagte Horn, der nach dem Aufstehen angesichts von Dauerregen in den französischen Alpen nicht mit so einem "geilen Tag" gerechnet hatte. Horn war zuvor nur auf Plätze zwischen 17 und 32 gelaufen. Jetzt geht er bei 29 Sekunden Rückstand mit einer guten Position in die Verfolgung am Samstag (12.30 Uhr/ARD und Eurosport). Wie auch der sechstplatzierte Philipp Nawrath, der 42 Sekunden Rückstand auf Sprintsieger Martin Uldal aus Norwegen hat. "Es ist mega cool, in der Verfolgung so früh zu starten. Wenn ich wieder konzentriert bleibe, ist einiges drin", sagte Horn.

Die Top-Ten-Plätze können aber nicht über das wieder einmal durchwachsene Mannschaftsergebnis hinwegtäuschen. Denn Justus Strelow (0 Fehler/17.), Johannes Kühn (2/25.), Danilo Riethmüller (4/29.) und Simon Kaiser (3/39.) spielten im Kampf um die vorderen Plätze überhaupt keine Rolle. Somit steht mit Nawrath als Sprint-Drittem beim Saisonstart in Kontiolahti weiter nur ein Podium für die Schützlinge von Bundestrainer Uros Velepec zu Buche.

Horn will endlich dauerhaft oben mitmischen

Horn war einst als großes Talent gestartet, den Durchbruch im Weltcup schaffte er aber bisher nicht. Zwischenzeitlich startete er im zweitklassigen IBU-Cup, wurde nicht für WM und Olympia nominiert. Doch jetzt spielte er endlich mal wieder seine Laufstärke aus. Auch, weil bei warmen und regnerischen Bedingungen das Material top funktionierte. Anders noch als in der Vorsaison, als die deutschen Skijäger unter solchen Gegebenheiten vom Material her nicht konkurrenzfähig waren.

"Ich habe schon nach 100 Metern gemerkt, der Ski läuft abartig gut, es war verdammt schnell", berichtete Horn. Auch mit seinem einen Fehler sei er absolut glücklich. Der habe ihn zwar unter Druck gesetzt, aber nicht aus dem Rhythmus gebracht. "Ich war trotzdem konzentriert am Stand", sagte Horn. Das, was er oft falsch gemacht habe, hektisch und gestresst am Schießstand zu sein, habe er diesmal besser gemacht.

Franziska Preuß will am Freitag (14.20 Uhr/ARD und Eurosport) ihren starken Saisonstart fortsetzen und das Gelbe Trikot der Weltcup-Gesamtführenden verteidigen. Bisher holte die 30-Jährige einen Sieg sowie zwei dritte Plätze. Auch Vanessa Voigt war zuletzt als Verfolgungszweite in Top-Verfassung.  © Deutsche Presse-Agentur

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