- Die deutsche Männer-Staffel hat nach ihrem WM-Debakel eine überraschende Wiederauferstehung gefeiert.
- Das Quartett rund um Erik Lesser holte den ersten Weltcupsieg seit über vier Jahren.
Bei der WM war
Lesser und die ebenfalls starken
Nach dem WM-Debakel mit Platz sieben freute sich auch Bundestrainer Mark Kirchner über den ersten deutschen Staffelsieg seit dem 21. Januar 2017 in Antholz. "Es ist vier Jahre her, da hat so ein Sieg immer eine besondere Bedeutung, weil wir ein paar Problemchen hatten. Wenn man so souverän gewinnt, ist es Balsam für das Team und hat eindrucksvoll bewiesen, was für ein Potenzial in der Mannschaft steckt", sagte Bundestrainer Mark Kirchner im ZDF.
Besonders bei Erik Lesser war die Erleichterung groß
Als
Auferstehung, Wiedergutmachung? Für Lesser nichts von beidem. "Ich habe von Anfang an gespürt, dass heute was drin ist", sagte er. In Slowenien hatte Lesser, der in seiner langen Karriere immer mal wieder seine Comeback-Qualitäten unter Beweis stellen musste, noch die schlechteste WM seiner Karriere abgeliefert.
Danach kam viel Kritik auf. Doch Lesser wusste: er hatte zum ungünstigsten Zeitpunkt seinen schlechtesten Tag erwischt. "Ich wusste ja, dass es nicht meine normale Leistung war. Ich bin froh, dass es nicht so geworden ist wie in Pokljuka. Aber es wäre auch schwer gewesen, das zu wiederholen", sagte der 32-Jährige.
In Tschechien lieferte der Thüringer in eigentlich bekannter Manier ab: Liegend räumte er in 21,5 Sekunden alle fünf Scheiben ab, stehend brauchte er bei erhöhtem Risiko zwar zwei Nachlader - übergab aber dennoch mit 3,9 Sekunden auf Doll als Erster.
Lesser: "Heute lief wieder alles ganz normal"
Am letzten Anstieg ging Lesser sogar am viermaligen Pokljuka-Weltmeister Sturla Holma Laegreid aus Norwegen vorbei. "Heute lief wieder alles ganz normal und dann kann ich auch dem Gesamtweltcup-Zweiten mal zeigen, dass ich auch am Anstieg nicht so schlecht bin", sagte Lesser sichtlich zufrieden. "Das, was letzte Runde passiert, wird hoffentlich jetzt wieder mal Normalität werden", fügte er hinzu.
Die gute Vorgabe nutzte der eigentliche Schlussläufer Doll und überzeugte mit nur einer Extra-Patrone am Schießstand. "Es macht tausendmal mehr Spaß, vorne weg zu laufen. Auch das Material hat gepasst", sagte der Schwarzwälder (30). Und auch Peiffer, der bei der WM mit Einzel-Silber die einzige Männer-Medaille holte, stand seinen Kollegen in nichts nach. So ging Nawrath mit einem Vorsprung von 36,7 Sekunden vor Frankreich ins Rennen und baute den weiter aus.
"Ich freue mich besonders für Erik, dass er heute gezeigt hat, was für ein grandioser Startläufer er ist", sagte Peiffer. Nawrath bedankte sich bei seinen Teamkollegen für ihren "riesen Job" und bei den Trainern für das Vertrauen.
Am Samstag geht es mit den Sprints der Frauen (11:00 Uhr/ZDF und Eurosport) und der Männer (15:40 Uhr) weiter. Da ist dann auch Denise Herrmann wieder dabei. Sie war in der Staffel geschont worden, das deutsche Quartett erlebte mit Platz zwölf ein Debakel. Am Sonntag folgen dann die abschließenden Verfolgungsrennen. (dpa/lh)
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