Er ist einer der erfolgreichsten Trainer im Biathlon und feierte vor allem als Coach des schwedischen Teams riesige Triumphe. Nun ist die Sorge um Wolfgang Pichler groß. Der 65-Jährige liegt nach einem Herzstillstand im künstlichen Koma.
Der frühere Biathlon-Trainer Wolfgang Pichler (65) hat beim Radfahren einen Herzstillstand erlitten und befindet sich derzeit im künstlichen Koma im Traunsteiner Krankenhaus.
"Man kann vorsichtig optimistisch sein", sagte sein Bruder Claus Pichler am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Sein Bruder sei in besten Händen, die Erstversorgung am Unfallort sei hervorragend gewesen, sagte Claus Pichler, zwölf Jahre lang Bürgermeister in der Biathlon-Hochburg Ruhpolding.
Sein Bruder habe keine Schädelverletzungen erlitten, sei von den Ärzten aber ins künstliche Koma versetzt worden, erklärte Claus Pichler.
Zuerst hatte die "Bild" über den Unfall des früheren Biathlon-Startrainers berichtet, der sich am Sonntag im bayerischen Waging am See ereignet hatte. Sein Bruder sei mit einer Sportler-Gruppe unterwegs gewesen, sagte Claus Pichler.
Pichler gewann 37 WM- und Olympiamedaillen
Wolfgang Pichler ist einer der erfolgreichsten Trainer im Biathlon. Insgesamt 19 Jahre arbeitete er für die Schweden. Von 2011 bis 2014 war er Trainer der russischen Biathlon-Damen. Pichler gewann mit seinen Teams 37 Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften.
Nach seiner Rückkehr zu den Schweden im Jahr 2015 sorgte Pichler bei Olympia in Pyeongchang mit seiner Mannschaft für Furore. Hanna Öberg und die Männer-Staffel gewannen 2018 jeweils Überraschungsgold. Außerdem holten die Damen-Staffel und Sebastian Samuelsson jeweils Silbermedaillen.
Sogar König Carl Gustav wurde in Südkorea zu einem großen Fan der schwedischen Biathlonmannschaft und war fast immer vor Ort.
1995 war Pichler erstmals zu den Schweden gewechselt, führte Magdalena Forsberg zu gleich sechs Triumphen im Gesamtweltcup.
Nach dem Gastspiel in Russland und der Rückkehr nach Schweden beendete er 2019 bei der Heim-WM in Östersund seine Trainer-Karriere und ist seitdem als Talententwickler für Schwedens Olympisches Komitee tätig. (dpa/fte)
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