Nach den verheerenden Überschwemmungen in Pakistan sind in den betroffenen Gebieten immer noch Millionen Menschen in einer verzweifelten Lage.
UNICEF bittet die Regierungen und die Öffentlichkeit dringend um Unterstützung, um die bedrohten Kinder in Pakistan vor dem Winter ausreichend zu versorgen. Der internationale Hilfsaufruf von UNICEF (251 Mio Dollar) ist erst zur Hälfte finanziert. Wenn nicht mehr Mittel beschafft werden können, müssen bis Ende des Jahres überlebenswichtige Hilfsmaßnahmen eingeschränkt oder gar gestoppt werden. Millionen Kinder wären in Gefahr.
Die langfristigen Auswirkungen der Jahrhundertflut sind enorm. Familien, die in ihre Dörfer zurückkehren, stehen vor dem Nichts. Knapp zwei Million Häuser wurden zerstört, Straßen, Brunnen, Felder und soziale Einrichtungen sind verwüstet. Rund 10.000 Schulen wurden zerstört oder beschädigt.
Das Krankheitsrisiko ist laut UNICEF insbesondere für Kinder weiterhin hoch. Schwere Mangelernährung und Malaria bedrohen die Kinder. Im Norden des Landes müssen Familien vor dem harten Winter mit dem Nötigsten versorgt werden. Sie brauchen warme Kleidung und sichere Unterkünfte. Im Süden drohen Hunger, Atemwegserkrankungen, Malaria und gefährliche Infektionskrankheiten.
UNICEF hat zusammen mit seinen Partnern den Flutopfern vom ersten Tag an geholfen. Parallel unterstützt UNICEF den Wiederaufbau der sozialen und medizinischen Infrastruktur. Vor dem Winter werden große Mengen Hilfsgüter zur Versorgung der Menschen beschafft. UNICEF Deutschland hat die Nothilfe für die Flutopfer in Pakistan bislang mit gut neun Millionen Euro aus Spenden unterstützt.
Spendenaufruf für die Kinder in Pakistan
- Gesundheit: Weitere 3,9 Millionen Kinder benötigen dringend Impfschutz vor gefährlichen Krankheiten wie Masern. UNICEF verteilt imprägnierte Moskitonetze zum Schutz vor Malaria für 900.000 Frauen und Kinder – aber es müssen fünf Millionen Menschen erreicht werden.
- Ernährung: UNICEF hat zusammen mit Partnern auf lokaler Ebene Ernährungsprogramme gestartet, um 75.000 mangelernährte Kinder bis April 2011 zu versorgen. Ohne zusätzliche Mittel muss diese Hilfe stark eingeschränkt werden – die Hälfte der Kinder bliebe dann unversorgt.
- Wasser/Hygiene: Gegenwärtig werden von UNICEF und seinen Partnern 2,5 Millionen Menschen mit sauberem Wasser versorgt – ohne zusätzliche Gelder muss Ende Dezember die Versorgung für 1,4 Millionen Menschen gestoppt werden. Auch die sanitäre Versorgung für rund eine Million Menschen mit Toiletten könnte nicht länger aufrechterhalten werden.
- Notschulen und Kinderzentren: Gegenwärtig unterstützt UNICEF mit Notschulen in Zelten rund 100.000 Kinder. Ohne ausreichende Finanzierung kann UNICEF die Einrichtung von Übergangsschulen nicht vorantreiben – die Folge wäre, dass bis zu 1,2 Mio Kinder ohne jegliche Bildungschance blieben.
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