Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen und Hitzewellen nehmen weltweit zu und betreffen insbesondere Kinder und Jugendliche. Ein UNICEF-Bericht zur Bonner Klimakonferenz zeigt die vielfältigen Gesundheitsrisiken für Kinder durch den Klimawandel auf, und fordert, dass Kinderrechte stärker in die Klimapolitik integriert werden, um die Gesundheit und das Wohl von Kindern zu sichern.
Überschwemmungen, wie zur Zeit in Süddeutschland, Hitzewellen mit Temperaturen von bis zu 50 Grad Celcius in Indien oder schwere Regenfälle, die einen Erdrutsch auslösen wie zuletzt auf den Philippinen - derzeit nehmen Berichte über Extremwetterereignisse auf der Welt, aber auch hier bei uns in Deutschland, immer weiter zu. Am meisten betroffen sind Kinder und Jugendliche. UNICEF hat zu Beginn der Bonner Klimakonferenz, die heute beginnt, einen Bericht vorgelegt, der die verschiedenen Gesundheitsrisiken für Kinder durch den Klimawandel aufzeigt.
In dem Bericht deutet UNICEF auf Gefahren hin, die schon vor ihrer Geburt auf Kinder lauern können: Beispielsweise steigt während Hitzewellen das Risiko für Früh- und Fehlgeburten. UNICEF Daten zeigen, dass weltweit über eine Milliarde Kinder – fast die Hälfte aller Kinder auf der Welt – in Ländern leben, die einem extrem hohen Risiko durch die Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt sind. 88 Prozent der mit dem Klimawandel verbundenen globalen Krankheitslast wird von Kindern unter fünf Jahren getragen.
Konrekte Gefahr für Kinder
Als Beispiele nennt UNICEF extreme Hitze und Luftverschmutzung, die vor allem für Neugeborene und Kleinkinder schwerwiegende Folgen bis hin zum Tod haben. Mangelernährung, die weltweit für fast die Hälfte aller Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren mitverantwortlich ist, wird durch den Klimawandel voraussichtlich zunehmen. Auch lebensbedrohliche Krankheiten wie Malaria werden sich durch den Klimawandel weiter ausbreiten.
Kinderrechte in der Klimapolitik? Fehlanzeige
Obwohl sich die Vereinten Nationen im vergangenen Jahr darüber einig waren, dass Kinder und Jugendliche ein Recht auf eine gesunde, saubere und nachhaltige Umwelt haben, sieht die Realität noch ganz anders aus.
Am 4. Juni wird der erste „Dialog zwischen Experten und Expertinnen zu Kindern und Klimawandel“, bei der Bonner Klimakonferenz stattfinden und unter anderem von UNICEF moderiert. Wie können Kinderrechte in der internationalen und nationalen Klimapolitik besser verankert werden? Der Dialog soll zu dieser Frage konkrete Empfehlungen ausarbeiten.
Die Forderungen von UNICEF sind eindeutig: Die Perspektive von Kindern und Jugendlichen müssen beim globalen Klimaschutz systematisch berücksichtigt werden.
Konkrete Forderungen von UNICEF
- ambitionierte Maßnahmen, um die Treibhausgasemissionen zu senken und im besten Interesse der Kinder das 1,5-Grad-Ziel zur Begrenzung des Klimawandels einzuhalten;
- dringend benötigte Investitionen, um Kinder und Familien auf die klimabedingten Veränderungen vorzubereiten und sie besser zu schützen;
- die Gesundheit und das Wohlergehen von Kindern bei aller Klimapolitik, Investitionen und Maßnahmen stärker zu priorisieren. (UNICEF/cm)
Verwendete Quellen
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