Seit Mai kämpft die Demokratische Republik Kongo gegen einen erneuten Ebola-Ausbruch. Nun sehen sich Behörden und Hilfsorganisationen außerdem einer starken Malaria-Welle gegenüber. Eine umfangreiche Kampagne soll weitere Infektionen und Todesfälle verhindern.
Zusätzlich zur Ebola-Epidemie wird der Osten des Kongos zurzeit von einer starken Malaria-Welle heimgesucht. Zur Entlastung der überforderten Gesundheitseinrichtungen im Ebola-Gebiet führen die Behörden eine großangelegte Malaria-Kampagne durch.
Bis zu 450.000 Menschen sollten in der Provinz Nord-Kivu präventiv Malaria-Medikamente und mit Insektiziden behandelte Moskitonetze bekommen, erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch.
Malaria lässt angespannte Lage eskalieren
"Der Malaria-Ausbruch in Nord-Kivu hat die Ebola-Helfer überfordert", teilte die WHO mit. Die Zahl der Infektionen sei im September im Vergleich zum Vorjahr um das Achtfache auf rund 2.000 Fälle pro Woche angestiegen.
Etwa die Hälfte der Patienten, die mit Verdacht auf Ebola in Gesundheitszentren kommen, leidet demnach an Malaria. Das hochgefährliche hämorrhagische Fieber Ebola und Malaria können anfangs zu ähnlichen Symptomen führen wie hohes Fieber und Erbrechen.
Die Malaria-Kampagne wird von den kongolesischen Behörden durchgeführt, unterstützt unter anderem von der WHO und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF. Der Kongo ist mit Millionen Infektionen und Tausenden Toten pro Jahr hinter Nigeria das weltweit am meisten von Malaria betroffene Land.
Epidemie noch nicht im Griff
Der Ebola-Ausbruch rund um die Großstadt Beni ist die zehnte und inzwischen folgenschwerste Epidemie im zentralafrikanischen Kongo. Seit August haben sich den Behörden zufolge 421 Menschen mit Ebola infiziert, 241 Menschen starben an den Folgen der Erkrankung.
Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Bei einer Epidemie 2014/2015 starben in Westafrika mehr als 11.000 Menschen. Infizierte können das Virus leicht übertragen. © dpa
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